Wohntrends 2023: Erlaubt ist, was gefällt
„My home is my castle“ – seit Ausbruch der Pandemie hat dieses Motto stark an Bedeutung gewonnen. Die eigenen vier Wände sind damit noch stärker zum Rückzugsort, zum sicheren Hafen geworden, in dem es vor allem um eins geht: Sich wohlzufühlen. „Dazu gehört aber auch, dass man sich in der Einrichtung wiederfindet“, sagt Interior Designerin Elke Altenberger. Das Angebot dafür ist mannigfaltig, die Palette der Stile breit gefächert: Sie reicht von den 1950ern, 1960ern oder 1970ern über Art déco bis zum Bauhaus- oder auch Landhausstil. Nicht zuletzt, da laut Altenberger auch angesichts der Globalisierung das Angebot an Möbel, Stoffen und Accessoires enorm ist. Wobei diese sehr wohl an den Zeitgeist adaptiert und durch Neues ergänzt wurden. „Man kann daher sagen: Erlaubt ist, was gefällt“, sagt Altenberger.
Trend 1: Individualität
Wohnräume sollten laut Altenberger im kommenden Jahr weniger an Showrooms erinnern, sondern vielmehr die Persönlichkeit und Geschichte der Bewohner widerspiegeln. Lieblingsstücke aus verschiedenen Lebensphasen werden mit Neuerwerbungen geschickt kombiniert. Für Altenberger stellt dies auch die neue Qualität des Wohnens dar: „Qualität ist, sich vom Mainstream zu verabschieden“.
Trend 2: Organische Formen
Abgerundete Kanten und geschwungen Formen bei Sofas, Fauteuils, Kommoden oder Leuchten sind im kommenden Jahr ein Muss. Sie werden als bequem, gemütlich und einladend empfunden. Darüber hinaus halten sie auch wieder als Bögen Einzug in Haus und Wohnung: Sei es in Form von Türöffnungen, Tapeten oder etwa Farbeffekten.
Trend 3: Rillenstrukturen
Glatte Oberflächen sind out, gefragt sind stattdessen Rillen. Sie sind sowohl an Wänden, als auch an Trennwänden und Möbeln zu finden.
Trend 4: Die Wand als Gesamtkunstwerk
Die weiße Wand muss abdanken. „Die Wand wird zur gesamtheitlichen Kunst“, beschreibt die Interior Designerin. Dafür sorgen entweder bunte Farben, Täfelungen oder Tapeten, die ebenfalls eine enorme Mustervielfalt bieten. Ganz aktuell sind Tapeten, die an die Trompe-l’œil-Malerei erinnern und Scheinarchitekturen schaffen oder Ausblicke auf (Phantasie-)Landschaften oder Tiere bieten. Übrigens: Immer öfter in die Gestaltungen wird auch die Decke, eigentlich die fünfte Wand im Raum, einbezogen.
Trend 5: Digital Lavender
Die Trendfarbe des Jahres 2023 heißt „Digital Lavender“. Dieser helle Violettton soll vor allem zwei Emotionen ausdrücken: Heiterkeit und Ruhe. Ebenfalls „in“ sind Naturtöne, teilweise aber im Mix mit kräftigeren Farben sowie Grüntöne.
Trend 6: Opulenz
Zwar hat der Minimalismus nach wie vor seine Anhänger, doch im kommenden Jahr darf es wieder opulent werden. Sei es, dass verschiedene Stilrichtungen gekonnt miteinander gemixt werden, sei es, dass warme Stoffe und Farben sowie passende Accessoires, etwa aus Metall, einen üppigen Eindruck erwecken.
Trend 7: Materialmix
An der Kombination verschiedener Materialien bei Möbelstücken führt 2023 kein Weg vorbei. So werden Sofas gerne mit Holzrahmen und -fußgestellen oder Metallfüßen versehen. Auch bei Tischen ist das Spiel der Materialien gefragt: So ruhen beispielsweise Platten aus Stein auf Tischbeinen aus Metall.
Trend 8: Wohn-Büros
Das Home Office ist gekommen, um zu bleiben. Doch 2023 hat dieses – zumindest optisch – nicht mehr viel mit einem Arbeitsraum zu tun. „Büros werden wohnlich, man will sich beim Arbeiten wohl fühlen“, sagt Altenberger.
Foto Artikelaufmacher: :©Arte, arte-international.com
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