Immer mehr Menschen leiden unter Lärm. Doch es gibt bauliche Möglichkeiten, um die Belastung deutlich zu reduzieren.
Lärm macht krank – das ist unbestritten. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge stellt beispielsweise der durch Verkehrslärm ausgelöste Stress das zweitgrößte Gesundheitsrisiko dar. Doch nicht nur das Toben des Verkehrs, auch das Hämmern der Beats oder das Tropfen eines Wasserhahns kann so manchen an den Rand des Wahnsinns treiben. Bei Letzterem hilft es, am Wasserhahn zu drehen oder die Dichtung zu tauschen.
Aber gibt es auch Möglichkeiten, um den Verkehrslärm draußen zu halten, und das, ohne an einen ruhigeren Ort zu übersiedeln? Die Antwort lautet: Ja, man kann tatsächlich baulich für mehr Ruhe sorgen – zumindest, solange die Fenster geschlossen sind.
Einbau von Lärm-/Schallschutzfenstern
Das beginnt bei den Fenstern, die gemeinhin als größte Schwachstelle beim Schutz gegen Lärm von außen gelten. Wer diesen draußen halten will, sollte daher je nach Stärke des Lärms zu Fenstern mit Mehrfachverglasung oder bei sehr starkem Lärm zu Schallschutzfenstern greifen.
Diese sind in sechs Schallschutzklassen eingeteilt – je höher die Schallschutzklasse, desto höher ist auch die Schalldämmung. In der Regel werden die Klassen 2 bis 4 am häufigsten verbaut. Für die ersehnte Ruhe sorgen bei Schallschutzfenstern häufig nicht nur stärkere Glasscheiben, sondern unter Umständen auch spezielle Schallschutzaufbauten und Profile.
Übrigens: Um endlich ruhig schlafen zu können, müssen nicht unbedingt die alten Fenster getauscht werden. Ein Außenrollo oder schallschluckende Vorhänge können ebenfalls dazu beitragen, die Lärmbelästigung zu reduzieren.
Gleiches gilt für Schallschutzfolien beziehungsweise Schallabsorber. Diese gibt es in unterschiedlichen Stärken. Werden sie im Do it yourself-Verfahren montiert, muss darauf geachtet werden, dass die Schallabsorber zur Fensterscheibe, also zur Straße, zeigen. Und: Auch Türen können beziehungsweise sollten im Fall des Falles gedämmt werden.
Wände dämmen
Je massiver und dicker eine Wand ist, desto eher bleibt der Lärm draußen. Ist das bei Ihren eigenen vier Wänden nicht der Fall, sorgt eine Dämmung für Erleichterung. Verbund-Schalldämmsysteme, die an den Innenwänden angebracht werden können, gibt es in Stärken von 45 bis 125 mm. Vorsatzschalen sind ebenfalls eine weitere Möglichkeit, um zur Ruhe zu kommen. Planen Sie den Bau eines Einfamilienhauses an einer stark befahrenen Straße, sollten Sie eventuell darüber nachdenken, vor der Fassade eine zweite, doppelschalige Fassade anzubringen.
Decke dämmen
Fühlen Sie sich hingegen durch Lärm aus dem über Ihrer Wohnung gelegenen Apartment gestört, weil beispielsweise bei der Trittschalldämmung gespart wurde, ist eine schallschluckende Zwischendecke eine Überlegung wert. Dabei wird mit Trockenbauplatten eine schallabsorbierende Schicht unter die eigentliche Decke gehängt. Eine andere Variante ist das Aufkleben einer Schallschutzdecke. Dabei geht allerdings ein wenig an Raumhöhe verloren.
Und wenn der Nachbar schnarcht?
In hellhörigen Wohnungen, in denen jedes Geräusch aus der Nachbarwohnung oder dem Nebenzimmer zu hören ist, sollte für mehr Wohlbefinden ebenfalls an ein paar Schrauben gedreht werden. Teppiche verringern den Trittschall deutlich – das freut auch den Nachbarn unter Ihnen.
Wer das Schnarchen des Nachbarn nicht mehr so laut hören will, kann darüber hinaus ein großes, gut bestücktes Bücherregal oder einen ebensolchen Kleiderkasten an die Wand zu Nachbars Schlafzimmer stellen – sofern es der Platz zulässt. Für Erleichterung in den eigenen vier Wänden sorgen Akustikpaneele*oder Akustikbilder*.
Zugluftstopper* oder Dichtungsleisten können ebenfalls als Lärmschutz innerhalb der Wohnung verwendet werden. Nicht zuletzt schlucken Polstermöbel einen Teil des Schalls.
Weniger Lärm im Garten
Wer lieber die Vögel zwitschern hört als den Lärm der Motoren, könnte gegebenenfalls Abhilfe mit einer Lärmschutzwand im eigenen Garten schaffen. Diese gibt es aus den verschiedensten Materialien – von Holz, Beton und Ziegel bis zu Kunststoff oder Glas.
Lässt es der Platz zu, kann auch ein Lärmschutzwall aufgeschüttet und nach Lust und Laune bepflanzt werden. Ist das Werk getan, kann man in zweifacher Hinsicht ungestörter draußen sitzen: Einerseits wird der Lärm weniger störend, andererseits ist man auch gleich vor neugierigen Blicken geschützt.
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