Silberbesteck richtig reinigen
Wie erkenne ich echtes Silber? Darf es in den Geschirrspüler oder wie bekomme ich es sonst sauber und glänzend? Nachgefragt bei einem Profi.
Es ist noch nicht lange her, da erreichte Jean-Paul Vaugoin ein ganz spezieller Kundenwunsch: Rick Owens, einer der renommiertesten zeitgenössischen Mode-Designer, hatte im Rahmen der Paris Fashion Week zu einem exklusiven Dinner in Paris geladen. Das Who-is-Who der Mode- und Promi-Welt hatte sich angekündigt, auf die Kosten wurde dementsprechend wenig geschaut, Hauptsache perfekt sollte es sein. Also war Vaugoin zur Stelle, flog nach Paris, deckte die Tafel mit feinstem Silberbesteck ein, das er im Koffer an die Seine verfrachtet hatte – und war am Ende selbst Teil des illustren Abends.
Geschichten wie diese passieren Jean-Paul Vaugoin, Geschäftsführer von „Jarosinski & Vaugoin“ nicht selten, immerhin ist seine Silberschmiede in Wien nicht nur eine der letzten, sondern auch eine der namhaftesten in Europa. Seit 1847 wird hier Silber in unterschiedlichsten Formen veredelt und verkauft, angefangen vom Besteck bis hin zu Schmuck und Dekorationsartikeln. Beliefert wurden und werden Königshäuser (Jarosinslki & Vaugoin war seit 1906 k.u.k-Hoflieferant), Botschaften und eben Menschen, für die das Comeback der Tafelkultur mit feinstem Silberbesteck verbunden ist. Sowohl das britische Kronprinzenpaar William und Catherine, als auch eine unlängst verstorbene Milliardärswitwe ließ bei „Jarosinski & Vagoin“ fertigen, unter anderem eine kleine Schaufel nach Maß, mit der man exakt drei Eiswürfel in den Drink kippen konnte. Ein Gespräch über Geschichte, Gegenwart und die ewige Frage, wie man Silber richtig reinigt.
Herr Vaugoin, wir stehen vor einer großen, einer sehr großen Vitrine, voll mit Tafelsilber. Wie viele unterschiedliche Bestecke bieten Sie an?
Wir haben insgesamt zweihundert verschiedene Muster – und es kommen jährlich neue hinzu.
Wenn ich in ein Nobel-Restaurant gehe – ist dort tatsächlich alles Silber, was glänzt?
Nein, das werden Sie weltweit nicht finden, denn das wäre definitiv zu teuer. Restaurants und Hotels verwenden vielmehr versilberte Ware.
Und wie erkenne ich als Laie den Unterschied?
Echtes Silber erkennt man anhand der Punzierung, die Sie sozusagen als Marke auf jeder Gabel, jedem Messer finden. Je niedriger die Zahl ist, desto geringer ist der Silberanteil. Ab einer Zahl von 800 wissen Sie, dass es sich um echtes Silber handelt – früher wurde fast alles in 800 produziert.
Gibt auch das Gewicht Aufschluss?
Nein, allein am Gewicht kann man nicht erkennen, ob der Löffel nun tatsächlich aus Silber ist oder nicht.
Oft sieht man auch Besteckteile, die teils aus Silber, teils aber vergoldet sind. Warum?
Das sieht man vor allem bei Salatbesteck sehr oft, da der Essig sehr aggressiv ist und das Silber darunter leiden würde.
Ein Stichwort und eine Frage, die Ihnen mit Sicherheit schon oft gestellt wurde: Darf Silber in den Geschirrspüler?
Ja, das darf es absolut! Wobei darauf zu achten ist, wie es verarbeitet ist. Bis vor dreißig Jahren wurde noch baumharzähnliches Kolophonium als Kleber verwendet, das einen Schmelzgrad von 60 Grad hat und sich so in der Spülmaschine lösen kann. Wir bieten aber auch an, die verschiedenen Besteckteile neu einzusetzen, um dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Dann kann man Silber ohne Bedenken in der Spülmaschine waschen.
Und in puncto putzen: Wie oft und wie ist Ihre Empfehlung?
Das wie oft hängt natürlich immer mit der Qualität des Wassers zusammen, dreimal im Jahr wäre meine Empfehlung. Entweder Sie lassen es professionell reinigen oder Sie probieren es selbst.
Und zwar?
Bei einer leichten Verfärbung reicht ein spezielles Silberputztuch, ansonsten empfehlen wir das Silberputzmittel der Firma Hagerty oder einfache Bäder. Mehr Glanz bekommen Sie durch einen speziellen Silver Foam. Aber prinzipiell gilt: Verboten ist nichts.
Auch Hausmittel nicht?
Nein. Ein Stück Alufolie in warmes Wasser, Salz oder Bicarbonat dazu – auch das funktioniert.
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