Getrennte Schlafzimmer – Ein wachsender Trend
Ist die Beziehung im Eimer, wenn man sich nach einem eigenen Bett sehnt? Oder fördert das getrennte Schlafen sie sogar? Martin Wetscher, Einrichtungsexperte aus dem Zillertal, sagt ganz klar: Nein! Ein Plädoyer für getrennte Schlafzimmer, die sich langsam, aber doch, zu einem Trend entwickeln.
Wir hören bei Tipps und Tricks rund um Ernährung und Styling auf Hollywoodstars, warum also nicht auch bei wirklich elementaren Themen, wie zum Beispiel besser zu schlafen. Dazu hat Cameron Diaz nämlich vor nicht allzu langer Zeit gesagt: „Wir sollten das Thema getrennte Schlafzimmer normalisieren.“
In ihrer Heimat, den USA, schläft inzwischen rund ein Drittel aller Paare in getrennten Betten. Auch hierzulande wird das Thema immer größer, weiß Martin Wetscher, Einrichtungsexperte aus dem Zillertal, der mit seinen Wohngalerien auch Schlafträume wirklich macht (www.wetscher.com). „Man nimmt das Thema mehr und mehr wahr“, so Wetscher, „vorausgesetzt natürlich, dass man den nötigen Platz hat. Im Optimalfall wird eine solche Lösung gleich im Bau berücksichtigt.“
Wie die Lösung aussieht, ist freilich individuell. „Oft werden getrennte Schlafzimmer durch ein großes gemeinsames Bad miteinander verbunden“, so Wetscher. Auch ein gemeinsames Ankleidezimmer ist keine Seltenheit.“
Warum getrennte Schlafzimmer?
Aber warum sollten sich Paare entscheiden, künftig getrennt zu schlafen? Gründe dafür gibt es genug – vor allem, je älter man wird. „Die Kunst, überall und zu jeder Zeit gut und tief zu schlafen, verliert sich im Laufe des Lebens ebenso stetig, wie der Wunsch nach ungestörter Erholung steigt“, schreibt Wetscher in seinem Plädoyer für getrennte Schlafzimmer. Waren es lange die Kinder – ob als Babys oder als Teenager im Ausgeh-Alter –, die den Eltern den Schlaf geraubt haben, sind es im Alter oft andere Dinge, die nicht unbedingt beziehungsalarmierend sind. Und das muss nicht unbedingt das Schnarchen sein. Wetscher zum Thema: „Oft entwickeln sich Gewohnheiten nicht konform zu jenen des Partners. Beispielsweise will der eine in einem dunklen Raum aufwachen, der andere aber von der Sonne geweckt werden. Oder der eine will im Bett noch lesen, der andere fernsehen.“
Die unterschiedliche Kultur des Schlafens
Wetscher stellt sich auch die Frage, warum getrenntes Schlafen hierzulande denn eigentlich so verpönt sei. „Die Japaner schlafen ausschließlich in Twin Beds. Möchte man dem Partner eine Einladung aussprechen, legt man charmant ein Pölsterchen in sein oder ihr Bett.“ Auch die oben erwähnte Cameron Diaz hat ihre Theorie zur Perfektion: „Für mich würde das bedeuten: Ich schlafe in meinem Zimmer, er schläft in seinem Zimmer. Und dann gibt es das Schlafzimmer in der Mitte, in dem wir uns für unsere Beziehung treffen.“
Vom Gedanken zur Umsetzung
Alles gut und schön – aber wie kommuniziert man den Wunsch richtig? Wetscher: „Als Fazit meiner diversen Überlegungen rate ich zur Flucht nach vorn. Wenn das Bauchgefühl sagt, dass die Zeit für ein getrenntes Schlafzimmer gekommen ist und der Platz dafür erübrigt werden kann, sollte man sich an die Planung machen.“ Reifes Wohnen sei nämlich wie reifer Wein und Käse: „Es wird immer besser, macht bei falschem Handling und übermäßigem Genuss allerdings Kopf- oder Bauchschmerzen.
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