Eine reiche Ernte ist die beste Belohnung für die Arbeit im Gemüsegarten. Mit Mischkulturen kommen Hobbygärtner diesem Ziel einen großen Schritt näher – vorausgesetzt, es werden die richtigen Gemüsearten nebeneinander gepflanzt.
„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“ – dieses Zitat aus Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ gilt auch im Gemüsebeet oder -garten. Ob die Ernte üppig ausfällt oder nicht, hängt nämlich nicht nur von der Bodenbeschaffenheit ab und ob die Pflanzen genügend Nährstoffe, Sonne und Wasser erhalten, sondern eben auch von einer guten Nachbarschaft.
Denn unter den Pflanzen gibt es Arten, die so gar nicht miteinander können, während andere hingegen voneinander profitieren. Wie immer im Leben, gibt es aber auch im Gemüsebeet nicht nur schwarz und weiß – und somit viele Arten, die einander weder fördern noch behindern.
Welche Gemüsearten passen zusammen?
Wer einen hohen Ertrag anstrebt und gleichzeitig seinen Gemüsepflanzen Gutes tun will, der sollte somit die besten Partner für sein Gemüsebeet, egal ob im Garten oder auf dem Balkon, finden. Übrigens: Nicht immer nur sind diese unter anderen Gemüsearten, sondern auch unter Kräutern zu finden. Wir haben drei Top-Kombinationen für Sie gefunden:
#1 Paradeiser und Basilikum
Ein Duo, das nicht nur in der Küche, sondern auch im Garten und auf dem Balkon perfekt harmoniert, sindParadeiser und Basilikum. Die hochwachsenden Paradeiserstauden spenden dem Basilikum Schatten, im Gegenzug bedeckt dieses den Boden unterhalb der Paradeiserpflanzen. Damit wird wiederum das zu rasche Austrocknen der Erde verhindert.
Die Gewürzpflanze ist aber noch aus anderen Gründen ein guter Partner für Paradeiser: Es hält einerseits durch seine ätherischen Öle Weiße Fliegen und Blattläuse fern. Andererseits schützt Basilikum Paradeiser vor Mehltau. Wer kein Basilikum mag, kann stattdessen Paradeiser mit Zwiebeln, Lauch und Knoblauch kombinieren: Sie verfügen ebenfalls über einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, die weiße Fliegen fernhalten.
Perfekt als Nachbarn für Paradeiser sind darüber hinaus unter anderem Brokkoli, Buschbohnen, Kohl, Kohlrabi, Kapuzinerkresse, Karotten, Paprika, Petersilie oder Spinat.
#2: Karotten und Zwiebeln
Als beste Partner gelten weiters beispielsweise Karotten und Zwiebeln. Denn Karotten halten Zwiebelfliegen fern und umgekehrt. Doch dabei besteht ein gewisses Risiko: Karotten brauchen für ihr Wachstum nämlich regelmäßig Wasser, das allerdings erhöht bei Zwiebeln die Fäulnisgefahr. Als Alternative bietet sich jedoch Lauch an: Er vertreibt ebenfalls Karottenfliegen, gleichzeitig ist der Wasserbedarf von Karotten und Lauch relativ gleich.
#3: Gurken und Zwiebeln
Zwiebeln werden im Übrigen von Gurken ebenfalls als Nachbarn geschätzt. Fryd, dem digitalen Beetplaner zufolge, benötigen Gurken viel Platz und können so den Boden um die Zwiebeln herum bedecken. Zwiebeln wiederum lockern den Boden auf – das hilft, Staunässe, die von den Gurken nicht geschätzt wird, zu vermeiden. Aber auch Bohnen, Knoblauch, Kohl, Paprika, Salat und Sellerie sind gute Partner für Gurken.
Was sollte nicht nebeneinander gepflanzt werden?
Die Gründe, warum manche Arten nicht nebeneinander gepflanzt werden sollen, sind unterschiedlich: Manche machen einander Nährstoffe streitig, bei anderen sorgen ätherische Stoffe für Zwist. Angesichts ähnlicher Nährstoffbedürfnisse sollten daher laut Fryd beispielsweise Erdäpfel nicht neben Zucchini gepflanzt werden. Darüber hinaus können Erstere Krankheiten wie die Krautfäule an Zucchini, aber auch an Paradeiser, übertragen.
Bei wieder anderen geht es um den Platz – sei es oberirdisch, sei es unterirdisch: So nehmen Wurzelgemüse wie Karotten und rote Rüben, aber auch Sonnenblumen Erdäpfeln unterirdisch zu viel Platz weg und behindern damit deren Wachstum.
Was sollte man bei der Wahl der besten Nachbarn noch beachten?
Wichtig ist, keine Gemüsearten aus derselben Pflanzenfamilie zu kombinieren – siehe Erdäpfel und Paradeiser. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, die Anforderungen der jeweiligen Pflanzen zu beachten, sei es in Hinblick auf den Wasser-, sei es betreffend den Lichtbedarf. Niedrig wachsendes Gemüse, das Sonne liebt, sollte daher nicht oder nur so neben hochwüchsige Arten gesetzt werden, dass es nicht von den großen Nachbarn beschattet wird. Und noch etwas sollte man nicht vergessen: den Nährstoffbedarf der einzelnen Arten.
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