Die Umwandlung von Dachböden in Wohnraum ist nicht zuletzt aus Gründen der Nachhaltigkeit durchaus sinnvoll. Worauf es beim Dachausbau ankommt, weiß Bernhard Platter, Geschäftsführer des auf Dachgeschoßausbauten und Generalsanierungen spezialisierten Generalunternehmers Obenauf aus Wien.
Luftig, hell, mit Aussicht – gerade Dachausbauten können mit diesen Eigenschaften punkten. Kein Wunder, dass Wohnungen unterm Dach ihre Anhänger haben. Werden bisher ungenützte Dachböden in Wohnraum umgewandelt, kommt dies aber auch der Umwelt zugute. Zum einen wird die Versiegelung kostbaren Bodens vermieden, zum anderen sparen sich Kommunen nicht nur die Errichtung und Erhaltung neuer Straßen, sondern auch anderer städtischer Infrastruktur wie Wasserleitungen, Kanal, Stromversorgung und vieles mehr. „Darüber hinaus gewinnt das bestehende Haus, meist handelt es sich um Gebäude aus der Gründerzeit, an Wert“, weiß Bernhard Platter, Geschäftsführer des auf Dachgeschoßausbauten und Generalsanierungen spezialisierten Generalunternehmers Obenauf. Denn es erhöht sich nicht nur dessen Wohnfläche, und zwar durchschnittlich um 30 Prozent, meist wird im Zuge des Dachausbaus auch gleich das Bestandsgebäude saniert und etwa durch den Einbau eines Liftes aufgewertet. Und noch ein weiterer Aspekt darf nicht vergessen werden: Die meisten Dachgeschosswohnungen punkten darüber hinaus mit großen Terrassen oder gar Dachgärten – dieses Grün wiederum trägt dazu bei, die Überhitzung in den Ballungszentren zu verringern.
Kann man eigentlich jeden Dachboden ausbauen?
„Grundsätzlich kann man jeden Dachboden ausbauen. Die Form des Dachausbaus ist jedoch abhängig von den baurechtlichen Rahmenbedingen wie etwa der Gebäudehöhe“, sagt Platter. Wer an einen Dachausbau denkt, sollte sich daher als erstes bei der jeweiligen Baubehörde danach erkundigen. Auch die bautechnischen Gegebenheiten müssen geprüft werden – so muss klar sein, dass das Bestandsgebäude die zusätzlichen Lasten durch den Dachausbau auch tragen kann. „Zu berücksichtigen sind eventuell mögliche Kompensationsmaßnahmen wie beispielsweise der Einbau einer Fundamentplatte sowie Mauerwerksverfestigungen, die durch die neu aufgebrachte Last notwendig sein können“, so Platter. Diese Maßnahmen können einen durchaus erheblichen Kostenfaktor darstellen und damit entscheidend für die Umsetzung des Dachausbaus sein. „Bei vielen Projekten sind statische Ertüchtigungen jedoch nicht in großem Rahmen notwendig“, weiß Platter.
Ist ein Dachausbau genehmigungspflichtig?
„Ein Dachausbau ist immer genehmigungspflichtig. Die genauen Anforderungen für einen Ausbau sind in den unterschiedlichen Bauordnungen verankert“, erklärt der Obenauf-Geschäftsführer.
Was kostet ein Dachausbau?
Eine allgemein gültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. „Die Kosten für einen Dachausbau sind immer für jedes Projekt speziell zu betrachten und hängen von mehreren Parametern ab“, sagt Platter. Dazu gehören die Größe des Projektes genauso wie die bestehende Bausubstanz sowie die Ausstattungsqualität, aber auch die Baustellenlogistik. „Dies alles führt natürlich zu Baukosten, die mit denen eines klassischen Wohnhausneubaus auf der grünen Wiese nicht zu vergleichen sind.
Generell gilt, je mehr Wohnnutzfläche im Dach generiert werden kann, desto besser legen sich die Baustellengemeinkosten und die Kosten für die Außenhülle auf das Projekt um“, sagt Platter.
Wann lohnt sich ein Dachausbau?
„Ein Dachausbau lohnt sich wie erwähnt schon alleine wegen der zusätzlich geschaffenen Wohnflächen und der Nachverdichtung. Dazu bieten Dachgeschosswohnungen ein einzigartiges Wohn- und Raumgefühl durch Weitblick und Aussicht, wie es sonst in der Stadt selten möglich ist“, ist Platter überzeugt.
Bernhard Platter studierte nach Abschluss der HTL in Innsbruck Wirtschaftswissenschaften und Immobilienmanagement in Wien. Ihm obliegen alle kaufmännischen Belange der OBENAUF / Generalunternehmung und Immobilienentwicklung.
Fotos: Obenauf
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