Wohnen in einer Loftwohnung: Große Räume inspirieren, wecken Ideen und fördern Kreativität – kein Wunder, dass Künstler und Kreative einst die leeren Hallen stillgelegter Fabriken in New York für sich entdeckten. Die großzügigen, hohen Räume boten Platz für einen freien Lebensstil, der Arbeit und Wohnen nahtlos vereinte und bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.
Doch das Loft-Feeling ist längst nicht mehr an Downtown Manhattan gebunden. Auch hierzulande lässt sich dieser besondere Loft-Stil umsetzen – und das nicht unbedingt nur in der Großstadt. Auch in puncto Architektur ist heute einiges möglich – auch Neubauten, umgebaute Scheunen oder modernisierte Altbauwohnungen können im Loft-Stil gestaltet sein, wenn sie den offenen Charakter und die typischen Designmerkmale aufgreifen.
Was versteht man unter einem Loft-Stil?
Eine klassische Loftwohnung ist ein großer, offener Raum ohne fest definierte Zimmer. Wohn-, Schlaf- und Essbereiche fließen ineinander, getrennt höchstens durch Möbel, Regale oder textile Raumteiler. Doch auch wenn einzelne Bereiche wie das Badezimmer oder der Abstellraum baulich abgetrennt sind, kann die Wohnung ihren Loft-Charakter bewahren – entscheidend sind das großzügige Raumgefühl und die typischen industriellen Elemente.
Ist es noch eine Loftwohnung, wenn das Schlafzimmer abgetrennt ist?
Ja, absolut. Das Konzept einer Loftwohnung bleibt erhalten, auch wenn einzelne Bereiche wie das Schlafzimmer baulich abgetrennt werden – zum Beispiel durch eine Glaswand oder eine Schiebetür. Wichtig ist, dass der Gesamteindruck von Offenheit und Großzügigkeit erhalten bleibt. Moderne Loftwohnungen setzen oft auf clevere Abtrennungen, die die Privatsphäre wahren, ohne das offene Raumgefühl zu zerstören.
So zum Beispiel:
- Transparente Wände: Glaswände oder rahmenlose Türen sorgen für Struktur, ohne den Raum optisch zu verkleinern.
- Multifunktionale Möbel: Raumteiler wie Bücherregale können gleichzeitig als Stauraum dienen und Bereiche voneinander abgrenzen.
- Schiebetüren: Diese können bei Bedarf geöffnet werden, um den Loft-Charakter wieder herzustellen.
Die richtige Farbwahl
Es gibt keine festen Regeln, wie sich das Loft-Wohnkonzept farblich umsetzen lässt – die Gestaltung bleibt Ihnen überlassen. Moderne Lofts setzen jedoch oft auf ein einheitliches, helles und ruhiges Farbschema für Böden und Wände, um die großzügigen Räume zu unterstreichen und Akzentstücke optimal in Szene zu setzen. Einheitlich bedeutet dabei aber nicht eintönig: Harmonische Abstufungen in Weiß, Hellgrau, Beige oder warmen Holztönen schaffen ein stimmiges Gesamtbild. Bestehende Elemente wie sichtbarer Backstein oder Beton können gezielt integriert werden, um dem Loft den charakteristischen Hauch von Industrie-Charme zu verleihen.
Loft-Stil vs. Industrial-Stil: Wo liegt der Unterschied?
Obwohl der Loft-Stil und der Industrial-Stil oft Hand in Hand gehen, gibt es feine Unterschiede:
Loft-Stil: Dieser Stil legt den Fokus auf Offenheit und eine moderne Interpretation industrieller Elemente. Materialien wie Beton, Stahl oder Glas werden durch warmes Holz, Leder oder Pflanzen ergänzt, um eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Der Loft-Stil ist vielseitig und lässt auch individuelle Anpassungen zu – etwa durch farbliche Akzente oder modernere Designs.
Industrial-Stil: Der Industrial-Stil ist oft rauer und enger an die ursprüngliche Ästhetik von Fabrikgebäuden angelehnt. Hier dominieren rustikale Materialien wie unbehandeltes Holz, dunkler Stahl und freigelegte Ziegelwände. Farblich bleibt der Industrial-Stil oft bei neutralen Tönen wie Grau, Schwarz oder Dunkelbraun und verzichtet auf dekorative Details zugunsten einer funktionalen, „unfertigen“ Optik.
Kurz zusammengefasst könnte man sagen: Der Loft-Stil ist die wohnlichere, modernere Weiterentwicklung des Industrial-Stils. Beide haben ihre Wurzeln in der Umnutzung von Industriebauten, doch der Loft-Stil ist flexibler und lässt sich leichter an persönliche Wohnbedürfnisse anpassen.
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