Was ist eigentlich das „Wiener Geflecht“?
Unter dem Namen „Wiener Geflecht“ eroberte eine spezielle Art der Flechtkunst den Möbelbau – und ist bis heute Trend.
Von Wien aus trat der Kaffeehausstuhl Nr. 14 von Thonet im 19. Jahrhundert seinen Siegeszug um die Welt an. Das „Wiener Geflecht“ ist mit ihm im wahrsten Sinn eng verbunden – es bildete damals nämlich die Sitzfläche des Klassikers, und tut dies auch heute nach wie vor. Wobei Thonet nicht der Erste war, der sich die Leichtigkeit und Stabilität des Rattangeflechts zunutze machte: Material und Flechtkunst kamen aus den Kolonien im Laufe des 18. Jahrhunderts nach Europa, beispielsweise aus Indien und Indonesien. Bereits Ende dieses Jahrhunderts fanden sich Geflechte auch an Stühlen in Wien.
In 6 Schritten zum Wiener Geflecht
Beim Wiener Geflecht handelt es sich um eine spezielle Art der Flechtkunst: Es entsteht in sechs Arbeitsschritten, bei denen jeder Faden einzeln gezogen wird. Im ersten Schritt ist dies der Länge nach von einer Rahmenseite zur anderen und wieder zurück der Fall, im zweiten wird der Faden horizontal gezogen. Bei Schritt Nummer drei wird wieder der Länge nach, bei Nummer vier wird die Schnur durch die entstandenen Löcher gezogen. Bei den letzten beiden Arbeitsschritten werden die Fäden diagonal in beide Richtungen geflochten. Diese Schritte sind es, die dem Wiener Geflecht seine Stabilität und Lebensdauer schenken. Je enger geflochten wird – das hängt von den Löchern im Sesselrahmen ab – desto höher sind Qualität und Lebensdauer.
Mehr als Sitzbespannung
Das Wiener Geflecht, das mittlerweile auch industriell produziert wird, wird aber nicht nur als Sitzbespannung verwendet. Auch als Einsatz bei Schränken, Kommoden oder Paravents, als Betthäupter und Fußteile, an Couchtischen und vielem mehr ist es zu finden. Sehr zur Freude von Interior Designern, die dem Wabenmuster seit zwei, drei Jahren zum Comeback verhelfen. Aber auch Modedesigner lieben das Muster: Stella McCartney etwa verwendete es 2020 sogar für eines ihrer Taschenmodelle, die Falabella Box.
Nachhaltiges Material
Typisch für das Wiener Geflecht ist die Verwendung von Rattan. Dass sich Rattan einer großen Beliebtheit erfreute und erfreut, hat mehrere Gründe: Das Material ist leicht, stabil und langlebig. Nicht zuletzt punktet es mit Nachhaltigkeit: Denn die Rattanpalme, die auch als Rotangpalme bekannt ist, wächst rasch nach.
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Fotos: Grand Ferdinand (Florian Weitzer Hotels & Restaurants), KARE Austria
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