200 Jahre Lobmeyr: Filigrane Schätze. Die Wiener Glas- und Lustermanufaktur J. & L. Lobmeyr, die 2023 ihr 200-jähriges Bestehen feiert, begeistert Traditionalisten und Trendsetter.
Das Museum of Modern Art in New York sammelt sie, Alain Ducasse serviert sie, die besten Designer entwerfen sie und Menschen in aller Welt schätzen sie täglich: Gläser der Wiener Manufaktur J. & L. Lobmeyr, die sich seit 1823 dem zerbrechlichen Werkstoff verschrieben hat, üben universelle Faszination aus.
Qualität an oberster Stelle
Die Meisterschaft der Lobmeyr-Glasbläser zeigt sich in der Herstellung von hauchzartem Musselinglas. Mit einer Stärke von weniger als einem Millimeter sorgt es für einen unvergleichlich feinen Kontakt zwischen Mund, Glas und Getränk. „Es ist tatsächlich anders, aus einem feinen Glas zu trinken“, bestätigt Leonid Rath, der gemeinsam mit seinen Cousins Andreas und Johannes Rath die Geschicke der Wiener Glas- und Lustermanufaktur J. & L. Lobmeyr lenkt. Qualität wird daher groß geschrieben: Jedes Glas geht durch mindestens 18 Hände und mehrere Qualitätskontrollen, wobei die Letzte immer von einem Familienmitglied durchgeführt wird.
Da die Gläser mundgeblasen und von Hand geschliffen, graviert und poliert werden, ist jedes ein wenig anders. Oder, wie Rath sagt: „Unsere Gläser haben Persönlichkeit“. Ab 40 Euro sind die Trinkgläser zu haben, die Nachfrage ist gerade in Zeiten der Pandemie deutlich gestiegen. Und zwar nicht nur von Privaten, auch Luxus-Labels würden nach Qualität hungern, sagt Rath. So sei unter anderem der Showroom von Chanel mit Lobmeyr-Gläsern ausgestattet worden.
Luster mit Thomas Edison
Das Familienunternehmen, das sich seit 1823 mit dem zerbrechlichen Werkstoff beschäftigt, hat es aber nicht nur in der Verarbeitung desselben zu Trinkgläsern zu Weltruf gebracht. Gleiches gilt auch für Luster: 1883 entwickelte Lobmeyr mit Thomas Edison die ersten elektrischen Kristallluster für die Wiener Hofburg und sorgte damit für eine Sensation. 1962 wurde mit dem „Starburst“-Luster für die Metropolitan Opera in New York der wohl bekannteste Lusterentwurf des 20. Jahrhunderts geschaffen.
Aber auch in den großen Moscheen in Mekka und Medina sowie in Hotels, wie dem Wolseley in London, dem Grand Ferdinand oder dem Park Hyatt in Wien sorgen Lobmeyr-Luster für Stimmung. In Privathäusern sind diese ebenfalls zu finden. „Dabei handelt es sich oft um Sonderanfertigungen, die auf den jeweiligen Raum zugeschnitten sind“, erzählt Rath.
Von Adolf Loos bis Helmut Lang
Seien es Gläser, seien es Luster – beide begeistern sowohl Traditionalisten als auch Trendsetter. Denn der Bogen der Designer, die für die Entwürfe verantwortlich sind, ist breit gefächert: Zu ihnen gehören Adolf Loos und Josef Hoffmann genauso wie Stefan Sagmeister, Helmut Lang, Ted Muehling, Gregor Eichinger, Michael Anastassiades, Tomàs Alonso, Marco Dessí oder Miki Martine. Wobei nicht jedes Jahr eine neue Kollektion auf den Markt kommt, sondern die Entscheidung dazu gut überlegt wird. „Wir wollen uns nicht vom Alten trennen, denn unsere Kunden sollen im Sinne der Nachhaltigkeit Gläser nachkaufen können“, sagt Rath, der Glas als „faszinierenden, anspruchsvollen Werkstoff“ bezeichnet.
Aus eben diesem Grund werden auch Scharten am Rand von Gläsern, sofern dies möglich ist, ausgeschliffen. Nachhaltigkeit wird aber auch bei Lustern immer mehr zum Thema – „wir restaurieren viele alte Luster“, erzählt Rath.
Aufputz fürs Jubiläum
Auf Hochtouren laufen derzeit neben dem täglichen Geschäft die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2023. Dafür wurde etwa das Geschäft in der Kärntner Straße 26 herausgeputzt: „Wir haben den Boden aus dem 19. Jahrhundert freigelegt und das Portal wurde rot gestrichen“, beschreibt Rath. Eine Mustersammlung sowie verschiedene Ausstellungen werden einen Einblick in das 200-jährige Schaffen der Glasmanufaktur geben. Unter dem Titel „200 Points of Lobmeyr“ wird ein gedrucktes Poster mit Wien- und Weltkarte die wichtigsten Händler, Museen und Kunden vor den Vorhang holen, auch eine Online-Version wird es davon geben. Ebenfalls geplant sind neue Produkte sowie Besichtigungsmöglichkeiten der Werkstätte in der Salesianergasse. Nach Wünschen zum Jubiläum gefragt, sagt Rath: „Unser Ziel ist, dass wir im Idealfall weitere 200 Jahre am Markt bleiben“.
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