Auch wenn wir in erster Linie zu Weinen greifen, die für den sofortigen Genuss geeignet sind, gibt es auch solche, die noch ihre Zeit zum Reifen brauchen. Diese Weine sollten allerdings nicht unbedingt in einem Weinregal im Wohnraum auf ihren Einsatz warten. Wir haben für Sie alle Infos zusammengestellt, die es leichter machen, edle Tropfen richtig zu lagern.
Der gute, alte Weinkeller
Klassisch reift ein Wein – sowohl bei Winzern, als auch privat – im Keller. Besonders stilvoll sind natürlich alte Gewölbekeller. Wichtigste Voraussetzungen für die Lagerung von reifendem Wein sind eine gleichmäßige Kühle, Dunkelheit und Ruhe. Darüber hinaus sollte auch eine gewisse Luftfeuchtigkeit gegeben sein. Ständige Temperaturschwankungen sind jedenfalls zu vermeiden. Denn: Höhere Lagertemperaturen führen dazu, dass der Wein schneller an Frische verliert. Außerdem vollziehen sich Reifungs- und Alterungsprozess des Weines schneller als an einem kühlen Lagerort. Der Wein verliert bei einer wärmeren bzw. zu warmen Lagerung entsprechend an Qualität und kann sein volles Potential nicht entfalten.
Für Wein ist eine gleichmäßige Temperatur von ca. 10°C bis 16°C optimal. Auch, wenn die Korken heutzutage durch eine porenfreie Kapsel gut vor dem Austrocknen geschützt sind, wodurch sich die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit bei der Weinlagerung deutlich reduziert hat, ist für eine langjährige Lagerung dennoch ein Keller mit guter Belüftung, der eine Luftfeuchtigkeit von 70% bis 90% aufweist, die ideale Lösung. Wenn die Luftfeuchtigkeit höher ausfällt, führt dieses nicht zu einer Schädigung des Weins, aber die Flaschenetiketten können unter der Feuchtigkeit leiden und nicht mehr lesbar werden, wodurch die Informationen über den gelagerten Wein verloren gehen.
Wird Wein hell – also unter Lichteinfluss – gelagert, führt dieses zu vorzeitigen Alterserscheinungen, die nicht gewünscht sind. In diesem Fall ist der Wein am besten in Kartons oder Kisten aufgehoben. Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass der Wein liegend lagert, damit der Korken von der Flüssigkeit benetzt wird und so feucht bleibt. Auf diese Weise bleibt der Mund der Flasche sicher verschlossen und Luft kann nicht eindringen.
Weinkeller im eigenen Heim
Wer auf eigene Faust eine passende Lösung zur Weinlagerung realisieren will, findet im Handel verschiedene Weinregale, die als Rastersysteme konzipiert sind und sich so sehr raumsparend unterbringen und flexibel einsetzen lassen. Dabei sind passgenaue Regale für jeden Winkel und jede Ecke erhältlich. Idealerweise wird für die Anbringung oder Aufstellung der Regale eine Nische oder ein Plätzchen unter der Kellertreppe gewählt, wobei möglichst eine Außenwand angrenzen sollte.
Wenn ein Neubau in Planung ist, sollte gleich ein passender Kellerraum für die Weinlagerung vorgesehen werden. Dabei können die notwendigen Regale für die Weinflaschen auch direkt gemauert werden. Gemauerte Weinregale bieten den Vorteil, dass die Steine kühl sind und so dem Wein zu einer verhältnismäßig konstanten Temperatur verhelfen können.
Weine in der Wohnung lagern
Reifende Weine, die über einen längeren Zeitraum gelagert werden müssen, sind in der Wohnung am besten in einem Weinklimaschrank aufgehoben. Derartige Schränke sind in unterschiedlichen Größen im Angebot. Sie stellen eine konstante Temperatur sicher und sind darüber hinaus optisch oft auch noch sehr ansprechend gestaltet, so dass sie durchaus einen offen einsehbaren Standort in der Wohnung verdienen.
Wie lange lässt sich Wein lagern?
Normale, einfache Alltagsweine, die durch Frische bestechen, lassen sich in der Regel problemlos einige Tage oder Wochen in Kühlschrank oder Keller lagern – selbst dann, wenn keine optimalen Lagerbedingungen gegeben sind.
Bei Weinen aus höheren Preiskategorien – insbesondere bei Weinen höherer Qualitätsstufen, muss man sich deutlich mehr Gedanken um die Lagerung mehr, um das investierte Geld und die Weinqualität nicht zu gefährden.
Wie lange ist ein Wein haltbar?
Bei Weinen hängt die Haltbarkeit mit der enthaltenen Restsüße, der enthaltenen Fruchtsäure und dem enthaltenen Alkohol zusammen. So haben Weine, die einen hohen Zuckergehalt aufweisen eine sehr lange Lebensdauer. Zu diesen Süßweinen gehören beispielsweise Eisweine, Beerenauslesen oder Trockenbeerenauslesen.
Je höher der Säuregehalt eines Weines ist, desto besser ist der Wein für eine längere Lagerung geeignet. Weine, die Säurewerte ab 7 Promille aufweisen, zeichnen sich erfahrungsgemäß durch Robustheit und Langlebigkeit aus.
Der Alkohol leistet mit seinen bakterientötenden und konservierenden Eigenschaften einen wichtigen Beitrag zur Weinhaltbarkeit. Deshalb sind für eine längere Lagerzeit Weine zu bevorzugen, die über mindestens 10 Volumenprozent – idealer noch 12 Volumenprozent – Alkohol verfügen.
Weitere Tipps und Infos für die Weinlagerung:
- Bei der Weinlagerung spielt auch die Größe der Flaschen eine Rolle. So reifen Weine in kleinen Flaschen schneller und verlieren auch schneller an Substanz. In Magnumflaschen vollzieht sich der Reifeprozess langsamer.
- Um Etiketten vor Feuchtigkeitseinwirkung zu schützen, kann man Malerfixativ oder Haarspray verwenden.
- Bei sehr langer Lagerung – über Jahrzehnte hinweg, ist es sinnvoll, einen Winzer an der Seite zu haben, der bei der Neuverkorkung der Flaschen unterstützt, die etwa alle 15 bis 20 Jahre erforderlich ist.
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