Die Dämmung der obersten Geschossdecke stellt eine der effizientesten Dämmmaßnahmen dar. Welche Möglichkeiten es dafür gibt und worauf Sie aufpassen sollten, lesen Sie im folgenden Artikel.
Etwa 27 Prozent des Gesamtenergiebedarfs werden hierzulande für die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser verbraucht. Das belastet sowohl das Konto als auch die Umwelt. Immerhin rund zehn Prozent der Treibhausgase gehen auf das Konto der Gebäude zurück. So belastet beispielsweise das Beheizen eines nicht gedämmten Einfamilienhauses die Atmosphäre mit rund fünf bis zehn Tonnen CO2 pro Jahr. Eine der wesentlichsten Maßnahmen, um Kosten und Emissionen zu senken, ist die Dämmung der Gebäude. Priorität dabei sollte Energieexperten zufolge die Dämmung der obersten Geschoßdecke haben, die in der Regel relativ einfach durchgeführt werden kann.
Warum die oberste Geschoßdecke dämmen?
Die Dämmung der obersten Geschoßdecke, oder anders gesagt des Dachbodens, ist eine der wichtigsten Maßnahmen, wenn es um das Thema Energieeffizienz geht. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund:Wärme steigt bekanntlich auf. Ist der Dachboden ungedämmt, geht im Winter viel davon verloren. Und zwar mehr als durch die Wand – der Energieverlust pro Quadratmeter Dach- und Geschoßdeckenfläche ist bis zu 2,5-mal so hoch als pro Quadratmeter Wandfläche. Hausbesitzer profitieren aber nicht nur im Winter von der Dämmung der obersten Geschoßdecke, werden doch die Heizkosten um 15 bis 25 Prozent reduziert, sondern auch im Sommer. Denn die Dämmschicht verringert an heißen Tagen die Überhitzung des Gebäudes.
Wie dämmt man die oberste Geschoßdecke?
Bevor man dem Haus, bildlich formuliert, eine warme Haube aufsetzt, muss geklärt werden, ob der Dachboden begangen wird oder nicht. Denn davon hängen nämlich die jeweilige Dämmart und der Aufbau der Dämmung. Ist ersteres der Fall, müssen die Dämmmaterialien nämlich druckfest sein oder es müssen Stege gelegt werden. Wird der Dachboden nicht begangen, reichen offen verlegte Dämmmatten oder -platten. Auch das Einblasen von Zellulose hat sich bewährt.
Welche Dämmarten gibt es für den Dachboden?
Grundsätzlich können bei der Dämmung der obersten Geschoßdecke Dämmmatten, Dämmplatten oder die Einblasdämmung zum Einsatz kommen. Dämmmatten haben zwar den Vorteil, dass sie bloß auf der Geschoßdecke ausgerollt werden müssen, allerdings sollten sie danach eher nicht mehr betreten werden. Darüber hinaus können sie in der Regel nicht fugenlos verarbeitet werden – und sie müssen einzeln zugeschnitten werden.
Dämmplatten müssen zwar ebenfalls dem Raummaß entsprechend zugeschnitten werden, anders als Dämmmatten können sie begangen werden. Dazu müssen jedoch auf die Dämmplatten noch Gipsfaser-, Span- oder OSB-Platten gelegt werden. Oder Sie verwenden gleich so genannte 2-in-1-Systeme, bei denen beide Platten von Haus aus kombiniert sind. Achtung: Da Dämmplatten aber nicht biegsam sind, können Unebenheiten im Boden bei der Verlegung zu einer Herausforderung werden. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Hinterlüftungen entstehen, die die Dämmleistung verringern.
Bei der Einblasdämmung wird das Dämmmaterial, wie der Name schon sagt, mit einem Schlauch auf dem Dachboden eingeblasen und dort verteilt. Ihr Vorteil liegt in der lücken- und fugenlosen Verarbeitung, der Dachboden kann aber nicht mehr begangen werden.
Welche Materialien werden zur Dämmung der obersten Geschoßdecke verwendet?
Als Dämmmaterial geeignet sind alle Materialien aus synthetischen sowie mineralischen oder nachwachsenden Rohstoffen. Für eine Einblasdämmung werden meist Zellulose- oder Mineralwollflocken verwendet, druckfeste Dämmplatten gibt es überwiegend aus Mineralwolle, Polystyrol oder Polyurethan.
Wie stark sollte die Dämmung sein?
Die Dicke der Dachbodendämmung richtet sich nach dem angestrebten Dämmwert. Die OIB-Richtlinie 6 „Energieeinsparung und Wärmeschutz“ beziffert den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) der Geschossdecke für Neubauten und Sanierungen mit maximal 0,20 W/m²K. Nach Angaben von klimaaktiv sind in gut gedämmten Gebäuden bei den obersten Geschoßdecken Dämmstärken von über 30 Zentimeter bereits Standard. Wenn Sie unsicher sind, wie viel Dämmstoff sinnvoll ist und welches Dämmmaterial sich am besten eignet, fragen Sie einen Energieberater in Ihrer Nähe.
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