Sie schaffen eine angenehme Atmosphäre und sind überdies gut für die Umwelt – Naturmaterialien erfreuen sich bei der Einrichtung zunehmender Beliebtheit. Dies gilt nicht nur für Holz und Stein, sondern auch für Baumwolle, Leinen, Seide und Co. Wir verraten Ihnen daher alles, was Sie zu den bekanntesten dieser natürlichen Materialien wissen sollten.
Naturmaterialien erleben seit einigen Jahren eine Renaissance. Holz und Naturstein finden immer mehr Anhänger – sei es als Baustoff, sei es als Material für Möbel. Gleiches gilt für Naturfasern wie Leinen, Baumwolle, Seide, Wolle oder Hanf, aus denen Heimtextilien hergestellt werden. Kein Wunder, punkten diese Materialien, aus denen etwa Bettwäsche, Decken, Vorhänge oder Teppiche hergestellt werden, doch mit zahlreichen Vorteilen: Sie schaffen eine angenehme Atmosphäre, sind weiters nachhaltig, atmungsaktiv, wärme- und feuchtigkeitsregulierend sowie für Allergiker gut verträglich.
Leinen – Stoff mit langer Geschichte
Kleidungsstücke aus Leinen wurden bereits vor mehr als 30.000 Jahren getragen. Hergestellt wird der Stoff in einem aufwändigen Prozess aus den Fasern von Flachspflanzen. Reinleinen besteht zu 100 Prozent aus Flachsfasern, bei Halbleinen hingegen werden Leinen und Baumwolle gemischt. Die Naturfaser gilt als lange haltbar, strapazierfähig und wenig empfindlich gegen Schmutz, darüber hinaus ist sie atmungsaktiv, antistatisch, antiallergen. Weitere Vorteile sind die Lichtbeständigkeit sowie die Waschbarkeit. Nicht zuletzt ist, so Die Umweltberatung, die Produktion von Leinen im Gegensatz zu Baumwolle wassersparender und auch umweltfreundlicher, da Pestizide aufgrund der schädlingsresistenten Stängel der Flachspflanze meist vermieden werden können.
Baumwolle – Naturmaterial mit Licht- und Schattenseiten
Auch dieses Naturmaterial erfreut sich seit Tausenden von Jahren großer Beliebtheit. Gewonnen wird der Stoff, der wegen seiner Robustheit und seines hohen Tragekomforts viele Freunde hat, aus den Samenfasern der reifen Baumwollfrüchte.
Dem stehen allerdings einige gravierende Nachteile gegenüber, wie etwa der hohe Ressourcenverbrauch. So fließen allein in die Gewinnung eines Kilogramms herkömmlicher Baumwolle rund 10.000 Liter Wasser. Dazu kommt der Wasserverbrauch für das mit Farben versetzte Wasserbad, in dem der Stoff gefärbt wird. Darüber hinaus werden sowohl auf den Baumwollfeldern als auch bei der Verarbeitung Pestizide und Chemikalien eingesetzt. Übrigens: Rund drei Viertel der weltweiten Baumwollernte sind nach Angaben von Die Umweltberatung gentechnisch verändert. Das führt dazu, dass die Pflanzen keine Samen ausbilden und die Baumwollanbauer jährlich neues Saatgut kaufen müssen.
Ein anderer Kritikpunkt ist weiters die schlechte Recyclingfähigkeit von Baumwolle – genau deshalb denkt die EU aktuell über ein Verbot der Naturfaser nach. Wer die Vorzüge von Baumwolle nicht missen will, dem sei im Sinne der Nachhaltigkeit Bio-Baumwolle ans Herz gelegt. Deren ökologischer Fußabdruck ist deutlich geringer – der Anbau derselben liegt laut Die Umweltberatung allerdings weltweit nur bei einem Prozent. Bei diesem ist nicht nur der Einsatz von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verboten, auch der Wasserverbrauch ist um bis zu 91 Prozent geringer als beim Anbau herkömmlicher Baumwolle.
Seide – mit Glanz und Glorie
Die schimmernde Seide gilt nach wie vor als luxuriös und elegant. Doch der Stoff besticht nicht nur mit Äußerlichkeiten: Seide ist unter anderem temperaturregulierend, trocknet schnell, hat ein geringes Gewicht, ist temperaturausgleichend und grundsätzlich anti-allergen. Eines sollte man allerdings nicht vergessen: Seide ist eine tierische Naturfaser, die aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen wird. Damit der Kokon beim Schlüpfen der Schmetterlinge nicht zerstört wird, wird er bei der Produktion von Zuchtseide mit Heißluft oder Wasserdampf behandelt – dabei werden die verpuppten Schmetterlinge getötet.
Dazu kommt, dass konventionell produzierte Seide auch mit Schwermetallsalzen oder Kunststoffen behandelt wird, um schwerer zu werden. „Bei der Herstellung ökologischer Seide werden Tierwohlstandards berücksichtigt und gefährliche Chemikalienrückstände vermieden“, heißt es dazu bei Die Umweltberatung. So werden etwa für die sogenannte Peace oder Ahimsa Silk die Kokons erst nach dem Schlüpfen der Raupen weiterverarbeitet. Übrigens: Auch Wildseide wird erst gewonnen, nachdem die Raupen von selbst geschlüpft sind.
Hanf – robust und sanft zugleich
Auch dieses Naturmaterial kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Der aus den Stängeln von Nutzhanfpflanzensorten gewonnene Stoff besticht durch Langlebigkeit, Robustheit und Strapazierfähigkeit. Gleichzeitig wirkt das Naturmaterial, ist hautfreundlich und temperaturregulierend. Aus ökologischer Sicht punktet Hanf damit, dass die anspruchslosen Pflanzen auf nahezu jedem Boden wachsen und gleichzeitig sehr ertragreich sind. So ist die erzeugte Menge an Fasern verglichen mit Baumwolle dreimal so hoch.
Wolle – warm und kuschelig
Auch Wolle ist ein natürliches und nachwachsendes Material, das gerne als Rohstoff beispielsweise für Plaids, Decken oder Teppiche verwendet wird. Ihre Beliebtheit liegt in der Widerstandsfähigkeit des Materials: Wolle ist von Natur aus wasser- sowie schmutzabweisend, aber auch flammhemmend. Weiters ist sie weich und atmungsaktiv, sie absorbiert Feuchtigkeit und nimmt keine Gerüche an.
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