Von Kaffeesatz bis Gemüsewasser, von Brennnesseljauche bis Kompost – wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre Pflanzen natürlich düngen können.
Damit Pflanzen uns mit kräftigem Wachstum, üppiger Blüte und reicher Ernte erfreuen, brauchen sie sowie die Erde, in der sie wachsen, ausreichend Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium. Aber auch Spurenelemente wie Kupfer und Zink werden von ihnen benötigt. Immer öfter setzen Hobbygärtner aus diesem Grund dabei auf natürlichen Dünger, da er als besonders ökologisch und nachhaltig gilt. Um Pflanzen auf natürliche Weise mit Nährstoffen zu versorgen, braucht man auch gar nicht weit zu gehen – oft reicht ein kurzer Spaziergang – und selbst in den eigenen vier Wänden ist der eine oder andere Nährstofflieferant für Balkon und Garten zu finden. Auch im Handel sind mittlerweile zahlreiche organische Dünger erhältlich.
Kaffeesatz
Vor allem Pflanzen, die sauren, humosen Boden lieben (wie Hortensien, Rhododendren oder Pfingstrosen, aber auch Gurken, Paradeiser, Zucchini, Heidelbeeren und Erdbeeren), freuen sich über die Düngung mit Kaffeesatz. Er versorgt sie mit Kalium, Stickstoff, Phosphor, Gerbsäure und Antioxidantien. Lassen Sie daher künftig den Kaffeesatz gut trocknen, um Schimmelbildung zu vermeiden – und schon haben Sie feinen Dünger.
Damit sich der Kaffeesatz rascher zersetzt, sollten Sie ihn in die Erde einarbeiten oder mit Mulch abdecken. Der Spruch „Kalter Kaffee macht schön“ gilt übrigens auch für Zimmer- und Balkonpflanzen. Mischen Sie daher kalten Kaffee und Wasser im Verhältnis 1:1 und gießen Sie die Pflanzen regelmäßig damit.
Kochwasser
Gemüse wie Brokkoli, Spargel, Fisolen, rote Rüben und Kartoffel, aber auch Nudeln und Reis sowie Eier geben beim Kochen Nähr- und Mineralstoffe ans Kochwasser ab. Daher eignet sich dieses nach dem Abkühlen hervorragend als Flüssigdünger. Ein Tipp: Salzen Sie die Lebensmittel erst nach dem Abgießen, da sich Natrium nachteilig auf das Wachstum auswirkt.
Kräuterjauchen
Kräuterjauchen können aus verschiedenen Pflanzen wie Brennnesseln, Beinwell, Ackerschachtelhalm, Löwenzahn oder Giersch hergestellt werden. Dazu gibt man ein Kilo zerhackte Pflanzen zusammen mit zehn Litern Wasser in ein Gefäß, beispielsweise eine Regentonne. Das Gemisch muss je nach Witterung zwei bis drei Wochen an einem warmen Platz gären (bis es nicht mehr schäumt) und sollte in dieser Zeit täglich umgerührt werden. Um die Geruchsentwicklung zu reduzieren, ist es ratsam, alle paar Tage etwas Steinmehl dazu zu geben.
Bevor die Pflanzen mit der Kräuterjauche gedüngt werden, sollte diese im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt werden. Jauchen können darüber hinaus auch aus Knoblauch, Zwiebeln oder Holunderblättern und anderen Pflanzen gewonnen und nicht nur zur Düngung, sondern auch zur Schädlingsbekämpfung verwendet werden.
Hornspäne/Hornmehl
Hornspäne und das feinere Hornmehl, die zum überwiegenden Teil aus tierischem Protein bestehen, sind ausgezeichnete Stickstofflieferanten. Vor allem Starkzehrer wie Paradeiser, Kürbis, Paprika, Gurken oder Zucchini, aber auch Bodendecker, Hecken, Obst und verschiedene Stauden freuen sich über die Versorgung mit Hornspänen oder Hornmehl, das vor der Aussaat oder dem Einpflanzen leicht in den Boden eingearbeitet werden sollte. Zimmer- und Kübelpflanzen hingegen sollten nicht mit Hornspänen gedüngt werden.
Kompost
Kompost gilt als einer der besten Stoffe, um Pflanzen natürlich zu düngen. Er ist besonders humus- und nährstoffreich – und kann das ganze Jahr über verwendet werden. Um ihn, zumindest in kleinen Mengen erzeugen zu können, braucht man auch keinen Garten mehr: Wurmkisten und Kompostboxen können auch in Innenräumen oder auf Balkon und Terrasse aufgestellt werden.
Ähnliche Beiträge:
Schädlingsbekämpfung im Garten ohne Chemie