Schnecken, ganz besonders verschiedene Nacktschnecken, zählen zu den größten Feinden der Hobbygärtner. Doch es gibt Mittel und Wege, um sie von den Beeten fernzuhalten.
Einige Nacktschnecken-Arten wie die braunroten Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke sowie die Ackerschnecke sind der Schrecken aller Gärtner. Sie fressen nämlich gnadenlos nahezu alles, was im Frühjahr und Sommer in den Gärten wächst und gedeiht – von Gemüse über Beeren bis zu Blumen und Blütenstauden.
Was hilft gegen diese Nacktschnecken?
Um der Schneckenplage Herr zu werden, muss man nicht unbedingt zu chemischen Waffen wie Schneckenkorn greifen. Es gibt durchaus alternative Methoden, um den Garten vor den zerstörerischen Vielfraßen, die in der Nacht oder frühmorgens unterwegs sind, zu schützen oder sie loszuwerden. Sägespäne, Steinmehl, Holzasche oder Kaffee, rund um die Pflanzen oder im Beet verteilt, erschwert Schnecken die Fortbewegung und schützt somit die Pflanzen. Gleiches gilt für Schafwolle, Kupferringe oder -streifen und fein zerkleinerte Eierschalen. Schneckenpaste, am Rand von Töpfen und Beeten aufgetragen, hält Nacktschnecken durch ihren Geruch fern, sollte aber ebenfalls regelmäßig erneuert werden.
Schneckenzaun – die wirksamste Barriere
Wer Schnecken wirklich von seinen Beeten fern halten will, der sollte zu einem Schneckenzaun, den es in verschiedenen Varianten gibt, greifen. Denn das abgewinkelte Profil stellt für die gefräßigen Tierchen ein unüberwindbares Hindernis dar. Zu den besten zählen übrigens solche aus Metall – nicht zuletzt, da sie einfach zu montieren, langlebig und wieder verwendbar sind. Der Zaun sollte zumindest zehn Zentimeter tief im Boden vergraben werden und weitere zehn Zentimeter hoch sein.
Zwei Dinge sind ebenfalls wichtig: Gras, Gemüse und andere Pflanzen haben direkt vor und hinter dem Schneckenzaun nichts verloren – sie könnten von Schnecken zum Überbrücken der Sperre verwendet werden. Weiters sollte das umzäunte Areal zuvor von Schnecken und deren Gelegen gesäubert werden.
Auf pflanzliche und tierische Helfer setzen
Stark riechende Kräuter wie Rosmarin, Lavendel, Salbei und Thymian, aber auch Kamille und Bohnenkraut halten Nacktschnecken fern. Ebenfalls wenig geschätzt werden von den gefräßigen Tierchen Extrakte aus Farnkraut, Lebermoos oder Kompost – wobei die Pflanzen allerdings regelmäßig, ganz besonders aber nach Regen, damit besprüht werden müssen. Verbündete im Kampf gegen Nacktschnecken finden sich aber auch in der Tierwelt: Erwachsene Nacktschnecken stehen beispielsweise auf dem Speiseplan von Spitzmäusen, Igeln, Amseln, Staren und Elstern sowie von Kröten und Blindschleichen. Eigelege und junge Schnecken wiederum werden gerne von Laufkäfern und deren Larven oder von Tausendfüßlern gefressen.
Indische Laufenten und Hühner sind ebenfalls gute Verbündete im Kampf gegen Nacktschnecken, müssen allerdings artgerecht gehalten werden. Auch unter den Schnecken finden sich Arten, die dem Gärtner hilfreich zur Seite stehen.
Sind Tigerschnegel nützlich?
Die große Weinbergschnecke, Bänderschnecken sowie der Tigerschnegel, eine Nacktschnecke aus der Familie der Schnegel, gelten ebenfalls als nützliche Helfer, wenn es darum geht, die schädlichen Nacktschnecken loszuwerden. Anders als die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke werden Tigerschnegel auch so gut wie nie zur Plage.
Nacktschnecken einsammeln
Eine ebenfalls wirksame Möglichkeit, um Nacktschnecken loszuwerden, ist es, sie einzusammeln. Dazu eignen sich vor allem die Abend- sowie die Morgenstunden, in denen die Plagegeister nämlich unterwegs sind. Um sich die Suche leichter zu machen, können auch Holzbretter aufgelegt werden, unter denen diese tagsüber Zuflucht suchen.
Die eingesammelten Schnecken sollten möglichst schmerzfrei, beispielsweise durch Durchschneiden, getötet und im Bio- oder Restmüll entsorgt werden. Sie lebend in der Natur auszusetzen ist genauso wenig ratsam wie die Entsorgung der toten Tiere im Kompost. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte gleichzeitig nach ihren Gelegen – Nacktschnecken können zwischen Juni und Oktober bis zu 400 Eier legen – Ausschau gehalten werden.
Warum sollte man kein Schneckenkorn verwenden?
Mit Schneckenkorn gegen die ungeliebten Nacktschnecken vorzugehen, mag zwar durchaus zielführend sein. Der Nachteil dabei ist jedoch, dass das Gift nicht nur bei diesen, sondern auch bei anderen Schnecken, Wild- und Haustieren schwere oder sogar tödliche Vergiftungen hervorrufen kann.
Nacktschnecken: Vorbeugen ist besser als heilen
Kluges Gärtnern trägt dazu bei, das Risiko des Befalls mit Nacktschnecken zu reduzieren. Ein naturnaher Garten, der Nützlinge wie die erwähnten Feinde der Nacktschnecken anzieht, ist ein erster Schritt. Ebenfalls hilfreich ist es, den Garten nur in der Früh und möglichst nah an den jeweiligen Pflanzen zu gießen, da Schnecken Feuchtigkeit lieben.
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