Man hört ihn nicht, man sieht und riecht ihn nicht – und trotzdem ist Elektrosmog allgegenwärtig. Wir haben uns darüber informiert, was darunter eigentlich zu verstehen ist, ob Elektrosmog schädlich ist und natürlich auch, wie man ihn reduzieren kann.
Was ist Elektrosmog?
Der Begriff „Elektrosmog“ wird umgangssprachlich für alle künstlich erzeugten elektrischen, magnetischen und elektromagnetischem Felder verwendet. Anders als der „normale“ Smog, eine durch Emissionen erzeugte Luftverschmutzung, ist Elektrosmog jedoch nicht sichtbar.
Wann entsteht Elektrosmog?
Elektrische Felder entstehen rund um alle Geräte, die am Stromnetz hängen, sowie rund um die Versorgungsleitungen – gleichgültig, ob die Geräte in Betrieb oder im Standby-Modus sind. Sobald diese in Betrieb sind und damit Strom verbrauchen, kommen zusätzlich auch magnetische Felder dazu. Weitere Quellen für diese Art von Elektrosmog sind neben elektrischen Geräten und der Stromversorgung im Haus unter anderem noch Hochspannungsleitungen, Transformatoren oder Erdkabel. Übrigens: Elektrische und magnetische Felder kommen auch in der Natur vor, beispielsweise in Gewitterwolken, bei Blitzen und im statischen Erdmagnetfeld.
Neben den eben erwähnten so genannten niederfrequenten elektromagnetischen Feldern gibt es aber auch noch hochfrequente elektromagnetische Felder, die ebenfalls Elektrosmog erzeugen. Quellen dafür sind unter anderem Funksendeanlagen, Mobilfunksendemasten und Handys, aber auch Mikrowellenherde oder die Basisstationen von schnurlosen Funktelefonen nach DECT-Standard.
Welche Geräte in den eigenen vier Wänden erzeugen konkret Elektrosmog?
So gut wie alle Geräte mit Steckern oder Netzteilen, gleichgültig ob eingeschaltet oder im Standby-Modus, erzeugen wie schon erwähnt Elektrosmog. Dazu gehören abgesehen von den bereits erwähnten Geräten unter anderem noch Induktionsherde, Tablets, Headsets, Fernseher, Radios, strombetriebene (Radio)Wecker und Babyphones, WLAN-Router oder Bluetooth-Spielzeuge, aber auch elektrische Heizdecken sowie elektrisch betriebene Lattenroste.
Was macht Elektrosmog mit dem Körper – und wie gefährlich ist er?
Zu den am häufigsten genannten Reaktionen auf Elektrosmog gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, aber auch neurodegenerative Erkrankungen. Wenn es jedoch um die Auswirkungen von Elektrosmog auf den Körper und die damit verbundene Gefahr geht, sind noch viele Fragen offen. Wissenschaftlich erwiesen sind bisher zwei Effekte: Zum einen, dass niederfrequente elektrische und magnetische Felder tatsächlich Reizwirkungen auf Sinnes-, Nerven- und Muskelzellen ausüben und beispielsweise Muskelverkrampfungen oder Herzflimmern auslösen können. Zum anderen, dass hochfrequente elektromagnetische Felder unter Umständen eine thermische Wirkung auf den menschlichen Körper haben können.

Wie kann man Elektrosmog messen?
Mittlerweile gibt es verschiedenste Messgeräte und Apps, um Elektrosmog zu messen. Experten wie beispielsweise das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz weisen jedoch darauf hin, dass diese nur grobe Messwerte liefern und daher für fachgerechte Messaufgaben nicht geeignet sind. Aussagekräftige Messungen könnten daher zumeist nur von Fachleuten mit den entsprechenden Geräten durchgeführt werden.
Wie kann man sich vor Elektrosmog schützen?
Einer der wichtigsten Faktoren, um sich vor Elektrosmog zu schützen, ist der verantwortungsvolle Umgang mit elektrischen Geräten. Dies gilt ganz besonders für das Schlafzimmer, ist doch ein guter Schlaf wesentlich für das gesamte Wohlbefinden.
- Elektrische und magnetische Felder nehmen mit zunehmendem Abstand von der Quelle rasch ab. Je weiter Sie sich also von Handys, Tablets, Routern und Co. entfernen, desto niedriger die Strahlenbelastung. Als Faustformel gilt für niederfrequente Felder eine Entfernung von einem Meter, bei hochfrequenten Feldern sind es 100 Meter. Apropos Abstand: Verwenden Sie zum Telefonieren ein Headset!
- Nehmen Sie Geräte, die Sie nicht verwenden, vom Strom. Netzfreischalter senken die Spannung ab, wenn keine elektrischen Verbraucher mehr in Betrieb sind.
- Verzichten Sie auf elektrische Radiowecker. Falls die Gefahr, zu verschlafen, zu groß ist, sollte die Entfernung zwischen diesem und Ihrem Kopf zumindest einen Meter betragen.
- Halten Sie sich bei Telefonaten mit dem Handy kurz und schalten Sie den Hintergrunddatenverkehr aus, um die Belastung zu reduzieren.
- Achten Sie beim Bau des Hauses oder der Sanierung der Wohnung auf eine fachgerechte Verlegung der Leitungen.
- Greifen Sie zu strahlungsarmen elektrischen Geräten.
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