Die Vielfalt an Zubereitungsmethoden von Kaffee ist heute riesig: French Press, Mokka, Vollautomat, Siebträger oder Filter – wer zu Hause Kaffee kocht, steht oft vor einem Dschungel an Möglichkeiten. Gerade Wien spielt dabei international ganz vorne mit: Die Stadt ist längst nicht nur für ihre Kaffee-Kultur berühmt, sondern auch für die boomende Specialty-Coffee-Szene. So wurde mit dem GOTA Coffee Shop heuer sogar Europas bester Coffee Shop in Wien ausgezeichnet.
Einer, der diese Entwicklung entscheidend mitprägt, ist Martin Wölfl, Geschäftsführer von Wild Kaffee und Weltmeister im Kaffeebrühen 2024. Er gehört freilich auch zu den Stars des Vienna Coffee Festival 2025 (12. – 14. September, Marx Halle Wien) und erklärt im Gespräch, wie man sich auch daheim außergewöhnlichen Kaffee zubereiten kann – und woran man sofort erkennt, ob eine Bohne wirklich Qualität hat.
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Herr Wölfl, Frage an den Experten: Wie bereite ich zu Hause Kaffee so zu, dass er mit dem im Café mithalten kann?
Es sollte nie das Ziel sein, dass der Kaffee exakt so schmeckt wie im Kaffeehaus. Dort arbeitet ein ganzes Team mit einem anderen Equipment und einer eigenen Logistik. Das Kaffeehaus-Erlebnis ist etwas Besonderes und soll es auch bleiben. Aber: Man kann mit ein paar Tricks daheim hervorragenden Kaffee machen. Das Wichtigste ist das Wasser – am besten sollte man hier mit einem Filter arbeiten und mehr Magnesium ins Wasser bringen. Zweitens: frischen Kaffee kaufen, am besten von einer kleinen Rösterei, und daheim direkt mahlen. Drittens: Wissen aneignen – Rezepte, Blogs, Videos – und ausprobieren. Mit den richtigen Stellschrauben bekommt man auch zu Hause großartige Ergebnisse.
Und was ist die beste Zubereitungsmethode für zu Hause?
Das hängt ganz vom Geschmack ab. Für mich ist es der Filterkaffee: günstig, nicht aufwendig und mit wenig Equipment umsetzbar. Man braucht eine Waage, eine Glaskanne, einen Filteraufsatz (z. B. V60), Filterpapier, einen Wasserkocher und eine kleine Handmühle – mehr nicht. So kann man mit wenig Geld sehr guten Kaffee brühen. Wer Espresso bevorzugt, findet inzwischen auch gute Vollautomaten in fairer Preislage. Viele holen sich aber gleich eine Siebträgermaschine, was ein bisschen Leidenschaft und Übung erfordert. Damit kann man Espresso, Americano oder Cappuccino auf sehr hohem Niveau zubereiten. French Press wiederum ist unkompliziert, schnell und liefert fruchtigere Kaffees. Jede Methode hat ihren Reiz – entscheidend ist, was man selbst sucht.
Siebträger sind ja quasi schon ein Design-Objekt in Küchen. Aber lohnen sie sich für den Hausgebrauch?
Auf jeden Fall, aber sicher nicht für jeden und jede. Ein Siebträger verlangt Aufmerksamkeit und Pflege. Man braucht eine gute Mühle, muss den Kaffee richtig mahlen und die Maschine regelmäßig reinigen. Es reicht nicht, einen Knopf zu drücken – man muss sich wirklich mit der Zubereitung beschäftigen. Dafür eröffnet der Siebträger eine ganze Welt: Espresso, Americano, Cappuccino, Latte-Art – alles ist möglich. Spannend ist, dass die Hersteller inzwischen Geräte entwickeln, die kompakter sind, weniger Energie verbrauchen, schneller aufheizen und sogar per App gesteuert werden können. Der Markt wächst stark. Summa summarum sage ich: Wer Freude am Experimentieren hat und Geduld mitbringt, wird mit einem Siebträger glücklich.
Welcher Kaffee eignet sich für welche Zubereitungsart?
Espressoröstungen, die dunkler und länger geröstet wurden, sind ideal für Siebträger, Vollautomaten oder Herdkannen. Filterkaffee gelingt am besten mit helleren Röstungen, die oft fruchtiger sind. Am besten ist es, in eine kleine Rösterei zu gehen, Fragen zu stellen und verschiedene Sorten auszuprobieren. Kaffee ist hochindividuell – und genau das macht ihn so spannend.
Wie trinkt ein Weltmeister seinen Kaffee?
Zu Hause bleibe ich beim Filterkaffee. Ich wiege meine Bohnen ab, mahle sie frisch mit einer Handmühle und bereite das Wasser mit Magnesium, Natrium und Kalium auf, damit es optimal ist. Dann gieße ich sorgfältig auf und das ist auch mein Morgenritual. Nach dem Mittagessen gibt es für mich oft einen Espresso. Milchgetränke trinke ich kaum, nur wenn ich sie verkoste.
Wie kann man guten von schlechtem Kaffee unterscheiden?
Das geht meistens schon beim ersten Blick. Wenn die Bohnen ölig glänzen, wurden sie zu heiß geröstet. Auch Bruchstücke, Löcher oder Insektenbefall kann man erkennen. Der Geruch ist ebenfalls verräterisch: Steigt einem eine bittere, verbrannte oder rauchige Note in die Nase, ist das meist kein guter Kaffee. Auch die Verpackung sagt viel: Je mehr Informationen darauf stehen, desto besser. Transparenz ist ein Zeichen von Qualität – und seriöse Röster sind stolz darauf, Details zu teilen.
Kapseln, Pads, gemahlener Kaffee – was empfehlen Sie?
Das gehört ehrlich gesagt nicht zu meinen Favoriten. Bei Kapseln und Pads weiß man nicht genau, was drin ist, und man hat wenig Spielraum bei der Zubereitung. Außerdem sind sie aufs Kilo gerechnet teurer. Es gibt bereits auch Specialty Coffee Anbieter bei Kapselkaffee, die interessante und vor allem auch nachhaltige Lösungen anbieten, aber ich bleibe trotzdem lieber beim Filterkaffee oder Espresso. Meine Meinung: Wer wirklich guten Kaffee trinken möchte, sollte Filterkaffee, Vollautomaten oder Siebträger probieren. Auch dort gibt es inzwischen schnelle, einfache Lösungen. Das Argument „bequem und schnell“ zählt also nicht mehr.
Editor’s Choice – der Jura J10 Vollautomat
Wir von Myhome.at haben genau hingeschaut – und sind begeistert: Die neue Jura J10 ist mehr als nur ein Kaffeevollautomat, sie ist ein echtes Genuss-Statement. Im ETM-Dauertest erhielt sie die Höchstnote „Sehr gut“ mit 97,7 % – besser war noch kein getestetes Modell.
Was uns überzeugt: 42 Spezialitäten auf Knopfdruck, individuell anpassbar bis ins Detail. Klassiker wie Espresso oder Cappuccino gelingen ebenso perfekt wie Trend-Drinks à la Cold Brew mit Sweet Foam. Der neue Professional Aroma Grinder (P.A.G.2+) sorgt dabei für konstante Spitzenresultate.
Auch Handhabung, Materialqualität, Energieeffizienz und Lautstärke – alles auf höchstem Niveau. Wer Kaffee liebt und Wert auf Design, Präzision und Vielfalt legt, findet in der J10 unseren klaren Favoriten.
Unsere Empfehlung: Die Jura J10 ist der perfekte Vollautomat für alle, die Kaffee nicht einfach trinken, sondern erleben möchten.
UVP: € 1.849,– | Hier erhältlich im Fachhandel (klicken).
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Unser Experte
Martin Wölfl ist Geschäftsführer der Wiener Wildkaffee Rösterei und hat mit seinem außergewöhnlichen Filterkaffee beim World Brewers Cup 2024 in Chicago den Weltmeistertitel gewonnen.
Website: https://wild-kaffee.at
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