Der Ärger über den achtlosen Umgang mit der Natur war der Auslöser für das Konzept der Permakultur. Mittlerweile umfasst die Philosophie nicht nur Gartenbau und Landwirtschaft, sondern hat sich zur umfassenden Lebensphilosophie entwickelt.
Was ist unter dem Begriff „Permakultur“ zu verstehen?
„Die Philosophie hinter Permakultur will mit und nicht gegen die Natur arbeiten, sie ist eine Philosophie der fortlaufenden und überlegten Beobachtung und nicht des fortlaufenden und gedankenlosen Handelns; sie betrachtet Systeme in all ihren Funktionen, anstatt nur eine Art von Ertrag von ihnen zu verlangen“ – so definierte der Australier Bill Mollison das Konzept der Permakultur. Den Begriff, eine Kombination der beiden englischen Worte „permanent“ und „(agri)culture“, hat er bereits in den1970er Jahren gemeinsam mit David Holmgren geprägt.
Mittlerweile geht die Permakultur aber weit über den verantwortlichen Umgang mit Natur und Land hinaus. Auch die Bereiche Gebaute Umwelt, Werkzeuge und Technologien, Bildung & Kultur, Gesundheit und Wohlbefinden, Finanzen und Wirtschaften, Politik, Gemeinschaft und Soziales werden von ihr umfasst.
Einer der bekanntesten Vertreter der Permakultur in Österreich ist der Salzburger Bergbauer Sepp Holzer, der seit den 1990er Jahren auf einer Seehöhe von 1.000 bis 1.500 Metern auf 45 Hektar eines der größten funktionierenden Permakultursysteme in Europa geschaffen hat.
Was sind die Prinzipien der Permakultur?
Hinter der Permakultur stehen die drei ethischen Prinzipien Earth Care (Sorge für die Erde), People Care (Sorge für die Menschen) sowie Fair Share (Begrenze Konsum und Wachstum und teile Überschüsse) – sie finden mittlerweile übrigens nicht mehr nur im Garten und der Landwirtschaft, sondern gesamtgesellschaftlich Anwendung.
Daraus leiten sich die gestalterischen Prinzipien der für Permakultur-Gärtner ab: Dazu gehören beispielsweise der Verzicht auf Pestizide und Herbizide, die Schaffung von Vielfalt und Mischkulturen, die Förderung der Biodiversität, zu mulchen, kompostieren, die Gewinnung eigenen Saatguts und damit die Gestaltung natürlicher Kreisläufe.
Was spricht dafür?
Für die Permakultur auf den Garten bezogen spricht ganz klar, dass der Fokus auf dem achtsamen Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen liegt.
Wie beginnt man mit Permakultur?
Die wichtigsten Grundlagen dafür sind Beobachtung und Planung. Im ersten Schritt sollte man seinen Garten daher einmal genau unter die Lupe nehmen: Wie ist der Boden beschaffen, wie sind die klimatischen Bedingungen, welche Pflanzen sind vorhanden? Aufgrund dessen kann man schließlich mit der Planung des Permakultur-Gartens loslegen. Dabei sollte man sich auf alle Fälle bewusst machen, dass sich jeder noch so kleine Eingriff auch auf den Rest des Gartens auswirkt.
Gibt es auch Nachteile?
Ja, auch in diesem System gibt es Schwächen. Die wohl größte davon ist der enorme Zeitaufwand in der Anfangsphase. So ist nicht nur die bereits erwähnte Planung zeitlich aufwändig, der Plan muss auch sorgfältig umgesetzt werden. Doch die Mühe lohnt sich definitiv.