Lange Zeit waren sie meist nur in Bauerngärten zu finden, heute ziehen Hortensien immer öfter in moderne Gärten ein – schließlich bezaubern die Blühsträucher mit einr üppigen, bunten Blütenpracht. Auch gut: Mit ein wenig Vorwissen ist es auch relativ einfach, Hortensien richtig zu pflegen.
Wann ist die beste Zeit, um Hortensien zu pflanzen?
Wer sich an der Blütenpracht erfreuen will, muss sich noch in Geduld üben. Denn die beste Zeit, um Hortensien im Garten zu pflanzen, ist der Spätsommer. Ganz auf sie verzichten muss man bis dahin jedoch nicht: Bereits ab Februar oder März sind Hortensien im Topf im Handel zu finden.
Der beste Standort für Hortensien…
…ist an einem windgeschützten Platz mit einem tiefgründigen, lockeren und humosen Boden. Werden Hortensien in einen Topf gepflanzt, sollte man dazu einen ausreichend großen Topf sowie eine spezielle Hortensienerde beziehungsweise kalkfreie Blumen- oder Kübelpflanzenerde verwenden. Sonst sind die Pflanzen relativ anspruchslos: Die meisten Hortensiensorten kommen mit Sonne und Halbschatten, manche Sorten sogar mit Schatten zurecht. Ist der Sommer allerdings sehr heiß, sollten selbst jene Sorten, die Sonne eigentlich vertragen, in den Halbschatten gerückt werden.
Mit viel Wasser zur Blütenpracht
Der wissenschaftliche Name für Hortensien, Hydrangea, gibt bereits einen maßgeblichen Hinweis für die Pflege der Pflanzen: Hydro heißt auf altgriechisch Wasser – und Hortensien sind wahre Schluckspechte. Denn die Pflanzen verdunsten über ihre Blätter viel Wasser, die Erde muss daher vor allem bei trockenem und warmem Wetter feucht gehalten werden. Ganz besonders gilt das für Hortensien im Topf – aber achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht. Bei großer Hitze brauchen die Pflanzen oft sogar zweimal täglich Wasser.
Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Pflanzen Durst haben ist übrigens, wenn die Blätter in der Mittagshitze kraftlos hängen. Will man Hortensien besonders gut pflegen, sollte man zum Gießen Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser verwenden.
Bitte düngen!
Hortensien sind aber nicht nur durstig, sie haben auch einen hohen Nährstoffbedarf. Daher sollten sie ab März/April, konkret sobald sie austreiben, und bis Ende des Sommers regelmäßig gedüngt werden. Besonders hoch ist dabei der Bedarf an Stickstoff und Kalium. Im Handel gibt es dafür spezielle Hortensiendünger, aber auch Azaleen- und Rhododendron-Dünger sind eine Alternative.
Wer organische Dünger bevorzugt, sollte zu Pellets aus Rinderdung, Hornspänen oder Hornmehl greifen. Auch Kaffeesatz oder Brennesseljauche wird von Hortensien geschätzt. Als weniger geeignet gelten hingegen Voll- und Universaldünger, da diese für Hortensien meist zu viel Phosphor enthalten. Übrigens: Im ersten Jahr sollte man Hortensien nicht düngen – das hilft ihnen, möglichst viele tiefe Wurzeln zu bilden.
Hortensien richtig schneiden
Ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, Hortensien gut zu pflegen, ist der Rückschnitt. Der Zeitpunkt und wie stark Hortensien geschnitten werden dürfen, ist von Sorte zu Sorte verschieden. Bauernhortensien, die ihre Blüten für das kommende Jahr bereits im Herbst anlegen, sollten daher im Frühjahr nicht geschnitten werden: Nur erfrorene oder abgestorbene Triebe sowie alte Blütenstände sollten dann entfernt werden. Geschnitten wird im letzten Fall unterhalb der alten Blüte.
Dasselbe gilt auch für Teller- und Samthortensien sowie die eichenblättrige Hortensie. Andere Hortensienarten, wie Rispenhortensien, können hingegen auch im zeitigen Frühjahr, und zwar, bevor sie auszutreiben beginnen, geschnitten werden. Wichtig ist allerdings, dass ein bis zwei Augenpaare pro Trieb stehen bleiben. Sollen die Pflanzen zu einer üppigeren Blüte angeregt, ältere Hortensien verjüngt oder zu groß gewordene Hortensien gebändigt werden, können auch die Triebe knapp über dem Boden geschnitten werden.
Für all jene, die Hortensien fachgerecht pflegen wollen und mit dem Rückschnitt überfordert sind, gibt es aber gute Nachrichten: Neue Züchtungen sind meist deutlich weniger empfindlich, wenn es um den Rückschnitt geht.
Gibt es Hortensien, die man nicht schneiden darf?
Kletterhortensien sollten zumindest in den ersten Jahren nach der Pflanzung nicht zurückgeschnitten werden. Abgestorbene oder erfrorene Triebe können aber entfernt werden.
Hortensien überwintern
Hortensien sind in der Regel winterhart. Dort, wo mit längerem und starkem Frost zu rechnen ist, können die Wurzelballen mit einer Schicht beispielsweise aus Laub oder Reisig geschützt werden. Hortensien, die im Kübel überwintern, sollten idealerweise an eine Hauswand oder einen anderen windgeschützten Platz gebracht werden. Um die Wurzeln vor dem Frost zu schützen, ist es ratsam, die Töpfe auf eine Unterlage aus Holz oder Styropor zu stellen und den Topf mit einem Kälteschutzvlies oder einer Luftpolsterfolie zu umwickeln.
Wer Hortensien im Haus überwintern will, sollte sie an einen nicht zu hellen und kalten Ort bringen, um ihnen die notwendige Ruhephase zu ermöglichen. Apropos Ruhephase: Ein wenig muss man Hortensien auch im Winter pflegen, zumindest jene im Topf. Bleiben Regen und Schnee aus, sind sie nämlich an frostfreien Tagen für den einen oder anderen Schluck Wasser dankbar.
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