Genussliebhaber und Naturfreunde haben diesen Platz schon längst für sich entdeckt: Nicht nur Europäer entdecken Apulien immer mehr für sich, auch US-Amerikaner reisen verstärkt in die Küstenregion im Südosten Italiens oder notieren es ganz oben auf ihrer Bucket List. Und das nicht ohne Grund – die Landschaft besticht mit endlosen Olivenhainen und einem Mix aus Zypressen, Kakteen, Zitronen- und Orangenbäumen, oft in Kombination mit dem glasklaren Meer und einladenden Grotten. In Apulien gibt es sogar mehr Meer – einmal das Ionische Meer und einmal das Adriatische Meer.
Die 3 beliebtesten Ausflugsziele Apuliens
Polignano a Mare: Bekannt für seine atemberaubenden Klippen und das türkisfarbene Wasser, ist dieses Küstendorf ein Paradies für Fotografen und Naturliebhaber. Die engen Gassen und weißen Häuser verleihen dem Ort einen besonderen Charme. . In den Naturschutzgebieten kann man sogar Flamingos neben unzähligen Vogelarten erspähen.
Alberobello: Berühmt für seine einzigartigen Trulli-Häuser, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, bietet Alberobello eine märchenhafte Kulisse. Die runden Steinhäuser mit ihren konischen Dächern sind ein Wahrzeichen Apuliens.
Lecce: Oft als „Florenz des Südens“ bezeichnet, beeindruckt Lecce mit seiner barocken Architektur. Die Stadt ist ein Mekka für Kunst- und Geschichtsliebhaber, die die prächtigen Kirchen und Paläste bewundern möchten.
3 typische Speisen
Orecchiette: Diese Pasta wird traditionell mit einer Sauce aus cime di rapa serviert und ist ein Symbol der apulischen Küche.
Focaccia Barese: Eine fluffige Focaccia, belegt mit Tomaten, Oliven und Oregano.
Burrata: Dieser cremige Käse, eine Spezialität aus Andria, ist ein Muss für Käseliebhaber und wird oft mit frischen Tomaten und Olivenöl serviert.
Apropos Kulinarik: Apulien wird oft als der „Nabel der italienischen Küche“ bezeichnet – und das aus gutem Grund. Die Region hat einen starken kulinarischen Einfluss auf ganz Italien. Hier werden viele Spitzenköche geboren und ausgebildet, die weltweit Anerkennung finden. Dies liegt vor allem an den hochwertigen, regionalen Zutaten wie frischen Meeresfrüchten, exzellentem Olivenöl und einer Vielfalt an Gemüsesorten.
Die einstige „cucina povera“, die ihren Namen als Küche der Armen trägt, landet mit ihren einfachen, aber sehr schmackhaften Zutaten auf immer mehr Gourmettellern. Beispielsweise Taralli oder Frisa, die gerne mit frischen Tomaten, Salz, Olivenöl und Oregano genossen werden.
Interview: Immobilien in Apulien
Aber nicht nur die reichlichen Genussmomente, sondern auch der lange Sommer von Mitte April bis Ende Oktober begeistert immer mehr Urlaubsgäste, aber auch mehr und mehr internationale Residenten. Das dokumentiert auch das Grundbuch.
Zum Thema Immobilienkauf, haben wir die österreichische Maklerspezialisten für Apulien, Frau Elisabeth W. Junasek, zum Interview geladen.
Frau Junasek wie kam es, dass Sie sich als Maklerin auf Apulien spezialisiert haben?
Ich habe in Norditalien begonnen und durch die Italiener peu à peu immer mehr die Schönheiten und das Potential des Südens erkannt. Apulien hat mich vom ersten Moment an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Sofort war mir klar: Ich muss meine Profession erweitern und Immobilien in Apulien anbieten. Schnell hat sich herauskristallisiert, dass meine berufliche Erweiterung nicht nur geografisch und in punkto Immobilienangebot funktioniert, sondern dass es für eine erfolgreiche Immobilienvermittlung ein umfangreiches lokales Spektrum in Sachen Recht, Steuern, Relocation, Consultance und Networking braucht.
Bezeichnen Sie sich aus diesem Grund auch als Immobilienconsultant und nicht wie üblich als Immobilienmaklerin?
Die Herausforderung in Apulien ist nicht Immobilien zu akquirieren, sondern diese für einen gesicherten und reibungslosen Kauf vorzubereiten. Da braucht es viel Erfahrung und lokale Expertise. Meine Kunden suchen auch nicht nur eine Maklerin – sie wollen eine verlässliche Partnerin an ihrer Seite, die die ersten Schritte des neuen Lebens mitbegleitet und ein sanftes, sorgenfreies Ankommen ermöglicht.
Vorzubereiten meinen Sie nicht in Sachen Verhübschung, sondern rechtlicher Natur? Ist das Grundbuch so anders?
Die Rechtssicherheit ist vergleichbar mit unserer. Jedoch kommt es nicht selten vor, dass auf einem Haus 15 bis 25 Personen mit Anteilen eingetragen sind, die alle dem Verkauf zustimmen müssen. Oder, dass das Objekt stark von der bewilligten Einreichplanung abweicht und ich eine Regulatori mit der Behörde im Sinne meiner Kaufinteressenten finden muss, um Sicherheit für diese und im Falle eines Wiederverkaufs zu erlangen und vor bösen Überraschungen zu schützen. Auch die Berechnungen der Liegenschaften und Abgaben sind oft sehr unterschiedlich.
Das klingt ja sehr abenteuerlich.
Es bedeutet viel Aufwand, aber glücklicherweise ist es mir bis jetzt immer gelungen, alle Steine aus dem Weg zu räumen und glückliche Käufer zu haben.
Die Italiener sind sehr kooperativ und ich habe nicht einmal erlebt, dass der Verkauf alle Eigentümer zusammengetrommelt hat und die Übergabe an einen neuen Eigentümer beim Notar gemeinsam gefeiert wurde.
Trotz dieser vielen Highlights, die Apulien zu bieten hat, sind die Transaktionen von internationalen Käufern im Vergleich zu Mallorca, der Algarve oder sogar im eigenen Land – wie in der Toskana oder im Friaul – noch gering. Warum ist das so aus Ihrer Sicht?
Interessanterweise präsentieren sich die Italiener beim Thema Immobilie schlecht. Der tiefe Süden Italiens hat noch immer ein wenig das wilde Westen Image. Es erinnert mich an Mallorca in den 1980er Jahren. So wie dort ändert sich das gerade in Apulien rasant, nachdem Schauspieler, bekannte Künstler und Industrielle aus verschiedenen Ländern bereits hierresidieren. Wie sie richtig erwähnt haben, ist die Zielgruppe breiter geworden, nicht zuletzt durch Homeoffice. Im Gegensatz zu Mallorca ist das Immobilienangebot für verschiedene Geldbörsen und stilistisch je nach Örtlichkeit sehr unterschiedlich.
In welcher Range wird in der Regel gekauft?
Der Durchschnitt liegt zwischen 400.000 und einer Million Euro. In der Regel habe ich zwei Kundengruppen: Gruppe eins ist die Kombination aus Urlaubsnutzern und Anleger. Hier befindet sich die Immobilie in der Regel am Meer und wird selbst für drei bis fünf Wochen im Jahr genützt. Die restliche Zeit wird vermietet, vor allem –klarerweise – in den warmen Monaten. Die Mietauslastung ist sehr hoch und Zweitwohnsitzregelungen sowie Kurzzeitvermietung ist kein Thema. Gruppe zwei sind die Eigennützer, in der Regel Liebhaber von Rückzugsorten. Hier werden Immobilien mitten in der einzigartigen Natur mit großen Grundstücksflächen bevorzugt. Interessanterweise ist die Nachfrage von alleinstehenden Frauen stark gestiegen, die eine kleine Villa mit Vermietungsservice suchen.
Im Gegensatz zu meinem ersten Eindruck bewerten Sie die Infrastruktur für An- und Abreise mit einem sehr gut.
Es geht zweimal täglich von Wien ein Billigflug nach Bari, in den Sommermonaten fliegt die Austrian Airlines ebenso direkt. Auch der Zug ist eine gangbare Alternative und eines darf man, wie man zu Zeiten der Pandemie gesehen hat, nicht außer Acht lassen – man kommt auch mit dem Auto hin, selbst wenn das 16 Stunden dauert. Es bedarf nicht einmal einer Fähre.
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