Was vor bald 25 Jahren als Zwei-Personen-Projekt in einem 50 Quadratmeter großen Büro begann, ist heute das größte Immobilienunternehmen im Westen von Wien: Rudi und Irene Dräxler haben mit viel Haltung, Hausverstand und Herz ein Familienunternehmen aufgebaut, das sie gemeinsam mit Verde Lenz in die Zukunft führen. Ein Gespräch über Lebensentscheidungen, halbe Sachen und den Unterschied zwischen Monopol und Marktführerschaft.
Es gibt Geschichten, die beginnen nicht mit Businessplänen – sondern mit einem reinen Bauchgefühl. So auch jene von Rudi Dräxler. Als Geschäftsleiter einer Raiffeisen-Bank in Pfaffstätten hatte er Karriere gemacht, Sicherheit genossen, Verantwortung getragen. Und doch war da dieses leise Ziehen, diese Sehnsucht nach Veränderung. Der Traum von der Selbstständigkeit war kein neuer – ebenso wenig wie seine Leidenschaft für Immobilien. Warum also nicht beides verbinden? „Ich wollte mit 60 Jahren zurückblicken und sagen können: Ich habe es zumindest versucht“, erinnert sich Dräxler. Gemeinsam mit seiner Frau Irene ließ er die Idee zwei Jahre reifen, ein Jahr wurde in die intensive Vorbereitung investiert. Und dann war es so weit: Dräxler Immobilien war geboren.
Das erste Büro: winzig. Die ersten Objekte: eine Handvoll. Aber der Wille, Immobilien ehrlich, hochpreisig und mit Respekt für alle Beteiligten zu vermitteln, war von Anfang an da. „Wir wollten, dass man uns in die Augen schauen kann. Dass wir nie jemandem etwas verkaufen, was wir nicht auch selbst vertreten können”, sagt Irene Dräxler. Heute, 24 Jahre später, umfasst das Portfolio über 200 Immobilien – und die Marke Dräxler steht in der gesamten Region für Seriosität, Konsequenz und Nähe.
Marktführer ohne Monopol
„Ein Monopol hatten wir nie, jedoch sind wir definitiv Marktführer in unserer Region“ (Rudi Dräxler).
„Ein Monopol hatten wir aber nie“, betont Rudi Dräxler, „jedoch wir sind definitiv Marktführer in unserer Region.“ Die Region, das ist der Speckgürtel im Westen Wiens – Purkersdorf, Pressbaum, Gablitz, Wolfsgraben, das westliche Wien. „Wir sind dort stark, weil wir dort leben. Weil wir die Gegend kennen und die Menschen”, so Rudi Dräxler. Dabei sei es ein Irrtum zu glauben, dass das von Anfang an so war: „In Pressbaum hat mich am Anfang als Makler niemand gekannt. Ich war ja durch die Bank in Pfaffstätten verwurzelt – hier musste ich die Kontakte erst aufbauen.“
Zum Erfolgsrezept gehören bis heute drei Konstanten: ausschließlich Alleinvermittlungsaufträge, kein Dumping, keine Provisionsfreiheit. Und vor allem: konsequente Qualität. „Wir machen keine halben Sachen“, sagt Verde Lenz. Wer mit Dräxler verkauft oder kauft, spürt: Hier ist Immobilienvermittlung kein Job – sondern Verantwortung.
Ein Unternehmen mit Haltung
„Ein Makler muss nicht alles können – aber wissen, wie man Menschen begegnet“ (Irene Dräxler).
Diese Haltung prägt auch die Unternehmenskultur – und zeigt sich in der Auswahl der Mitarbeitenden. „Wir nehmen keine Gurus von anderen Agenturen“, sagt Rudi Dräxler nicht ohne Stolz. „Unsere Makler sind Quereinsteiger. Die bilden wir selbst aus – auf unsere Werte.“ Verde Lenz, heute dritte Geschäftsführerin und langjährige Wegbegleiterin, ist das beste Beispiel dafür. Durch Zufall – und über Empfehlung – kam sie zu den Dräxlers. Lenz war damals in der Klavierbranche tätig, genauer gesagt im Verkauf, im Management und in der Betreuung von Künstlern. “Rudi meinte damals: ,Wenn du das kannst, wirst du auch in der Immobilienbranche Erfolg haben!’” erinnert sie sich. „Ich hatte Ehrfurcht, aber ich hab’s dank Rudi und Irene von der Pike auf gelernt. Und auch immer sehr geschätzt, dass jedes noch so kleine Anliegen eines Kunden von ihnen ernst genommen wurde.“
Was zählt: Charakter, Verlässlichkeit, Kommunikation. „Ein Makler muss nicht alles können – aber wissen, wie man Menschen begegnet“, sagt Irene Dräxler. Dabei hilft auch das gut eingespielte Backoffice-Team, das Exposés, Fotos und Recherchen übernimmt. Verde Lenz: „So kann jeder seine Arbeit effizient gestalten und es fügt sich am Ende zusammen.“
Wohnen im Wandel
Corona, Zinsen, Sanierungskosten – das Maklerleben ist intensiver geworden. „Die Beziehung zum Kunden ist heute eine andere“, sagt Verde Lenz. „Früher war sie distanzierter, heute bekommt man viel mehr vom Leben des Kunden mit.“ Es sei ein Vertrauensberuf – mit viel Psychologie. Rudi Dräxler: “Viele unserer Kunden sind Stammkunden – sie haben mit uns gekauft, verkauft, vermietet. Zum Teil begleiten wir sie seit vielen Jahren.” Schließlich sind Immobilien nach wie vor ein Sehnsuchtsobjekt: „Viele Menschen zieht es ins Grüne“, sagt Irene Dräxler. „Aber nicht zu weit weg. Die Region zwischen westlichem Wien und Wienerwald ist beliebt wie nie – auch, weil das Klima hier angenehmer ist, es ist landschaftlich schön, hügelig. Und dann hat man auch noch den Wald.“
Der Wunsch nach Außenflächen, Platz und Ruhe ist groß. Sanierungsprojekte sind herausfordernder geworden – „viele wollen lieber abreißen und neu bauen“. Aber Villen in Grünruhelage, Jugendstilhäuser mit Geschichte – sie haben nach wie vor eine treue Kundschaft. „Früher wollten die Leute unbedingt in Wien wohnen, heute zieht es sie mehr ins Grüne“, meint Rudi Dräxler schmunzelnd.
haben nach wie vor eine treue Kundschaft.
Werte, die tragen – auch in die Zukunft
Seit 2023 ist Verde Lenz offiziell Geschäftsführerin. „Es war für uns klar, dass unsere drei Kinder andere Wege gehen“, sagt Irene Dräxler. „Umso schöner, dass Verde mit so viel Feingefühl und Klarheit das Unternehmen mitgestaltet.“ Die Struktur hat sich verändert – „aber zum Guten“, wie Rudi ergänzt. „Ich bin heute entspannter. Ich habe wieder mehr Freude an der Arbeit.“
Ein großes Ziel für die Zukunft? Gibt es nicht. „Wir müssen nicht expandieren um jeden Preis. Uns geht es um Qualität, nicht Quantität“, versichert Verde Lenz. „Wir verkaufen nichts, hinter dem wir nicht stehen.“
„Uns geht es um Qualität, nicht Quantität. Wir verkaufen nichts, hinter dem wir nicht stehen“ (Verde Lenz).
Ein Herz für Häuser – und für Menschen
Neben der Arbeit engagieren sich die Dräxlers seit einiger Zeit mit bemerkenswerter Konsequenz auch sozial – allen voran in Tansania, wo sie gemeinsam mit einer Lehrerin mehrere Schulprojekte unterstützen. Was mit einer Safari-Reise begann, wurde schnell zur Herzenssache. „Wir haben gesehen, wie wenig die Menschen dort haben – kein Strom, kein sauberes Wasser, keine Infrastruktur. Und doch diese Herzlichkeit, diese Dankbarkeit“, erinnert sich Irene Dräxler.
Zurück in Österreich, war für sie klar: Wir wollen nicht einfach spenden, sondern konkret helfen. Gemeinsam mit Initiatorin Marion, einer engagierten Lehrerin aus der Steiermark, wurde ein Schulprojekt unterstützt, ein Grundstück gekauft, zwei Schulgebäude errichtet – und mittlerweile über 30 Patenschaften für Kinder vermittelt. Die Kinder erhalten dadurch Schuluniformen, regelmäßige Mahlzeiten und Zugang zu Bildung. Rudi Dräxler: „Unsere Mitarbeiter haben mir zum Geburtstag übrigens kein Geschenk gemacht, sondern ein Festessen für die Schule finanziert. Das hat mich wahnsinnig gerührt.“
Im Juli ist es endlich so weit: Die beiden Zubauten der Sunshine School werden im Rahmen einer tollen Feier mit Kindern, Lehrern und Eltern offiziell eröffnet! Rudi und Irene Dräxler sowie Verde Lenz werden mit einem kleinen Team, dem das Projekt ebenfalls sehr am Herzen liegt, mitreisen. “Wir haben auch viele nützliche Dinge dabei wie Kleidung, Spielsachen und Alltagsgegenstände, die wir den Familien vor Ort geben möchten”, erzählt Irene Dräxler. Und betont: „Jeder Cent kommt dort an, und das spürt man. Diese Dankbarkeit, diese Freude – das verändert auch uns.“
Was als Reise in den Urlaub begann, ist heute ein klarer Beweis, dass Erfolg nicht nur in Quadratmetern oder Provisionen gemessen werden kann. Sondern vielmehr im Mut, Verantwortung zu übernehmen. Auch das ist Teil der DNA von Dräxler Immobilien.
Fotos: Sybille Sierlinger (3), Dräxler Immobilien bzw. privat