Die meisten Topfpflanzen ziehen dem Aufenthalt im Freien ein geeignetes Winterquartier vor. Ludwig Starkl jun. weiß, worauf es beim Überwintern von Topfpflanzen ankommt.
Herbst und Winter lassen allmählich ihre Muskeln spielen: Die Tage, vor allem aber die Nächte, werden zunehmend kühler und bald kälter. Das wiederum bedeutet, dass so manche Topf- und Kübelpflanze vom Balkon, der Terrasse oder aus dem Garten in ein Winterquartier übersiedeln sollte. „Zitruspflanzen beispielsweise fühlen sich nicht erst bei Minusgraden, sondern schon bei plus fünf Grad nicht mehr im Freien wohl“, sagt Gärtnermeister Ludwig Starkl jun. Ein wenig robuster sind hingegen Oleander oder Olivenbäume, die durchaus noch leichte Minusgrade vertragen.
Das ideale Winterquartier
„Im Idealfall versucht man, die Bedingungen aus dem Herkunftsland zu imitieren: Das heißt, es hat am Standort zwischen drei und zehn Grad Plus, es ist hell und man hat teilweise eine hohe Luftfeuchtigkeit“, rät Starkl. Nur selten können alle diese Bedingungen erfüllt werden, meist gibt es Kompromisslösungen. „Idealerweise bringt man die Pflanzen am hellsten und kühlsten Ort, den man hat, unter“, so Starkl.
Licht benötigen übrigens vor allem Topf- und Kübelpflanzen, die im Winter ihre Blätter behalten. Müssen die in einen dunklen Keller oder eine ebensolche Garage übersiedeln, verlieren sie nämlich das Laub. „Meist bilden sich dann ganz dünne, helle Triebe, die Richtung Licht wachsen. Im Frühjahr muss man daher die Pflanze zurückschneiden. Damit verlieren sie an Volumen, Blattmasse und letztlich Energie“, warnt Starkl. Darüber hinaus würden sie dann auf die ersten Sonnenstrahlen mit Sonnenbrand reagieren. Tageslichtlampen im Keller zu verwenden, sei im Übrigen kein Ersatz für das Tageslicht.
Topfpflanzen überwintern im Keller?
Topf- und Kübelpflanzen, die ihr Laub abwerfen wie Engelstrompeten und Fuchsien, können hingegen die kalte Jahreszeit auch im Keller verbringen. Ganz dunkel sollte dieser aber dennoch nicht sein. Wie die an helleren Standorten stehenden Pflanzen müssen auch die Kellerbewohner immer wieder einmal gegossen werden. „Man sollte daher zumindest einmal im Monat kontrollieren, ob die Erdballen noch leicht feucht sind“, rät Starkl. Regelmäßige Kontrolle ist aber angesagt, um Schädlingsbefall oder Krankheiten rechtzeitig zu entdecken.
Welche Pflanzen im Freien überwintern?
Allerdings gibt es Topf- und Kübelpflanzen wie Rosen, winterharte Gräser, Funkien oder Buchs, die durchaus im Freien überwintern können. Hilfreich sind dabei ein windgeschützter Standort und ein guter Winterschutz. Denn im Topf sind sie – beziehungsweise der Wurzelballen – nun einmal empfindlicher als ausgepflanzt. Vor allem, wenn dieser eher klein ist. Angesichts dessen sollte der Topf gut, beispielsweise mit Luftpolsterfolie, Kokos- oder Schafwollmatten beziehungsweise Jutesäcken – eingewickelt werden. Bei Hochstammrosen oder Feigen beispielsweise sollten aber auch die Kronen vor der Kälte geschützt werden. Um die vom Boden aufsteigende Kälte abzudämpfen, können die Töpfe auf Holzscheiben gestellt werden.
Eines sollte man aber auch da nicht vergessen: Bleiben Niederschläge aus, sollten die Pflanzen bei frostfreiem Wetter gelegentlich gegossen werden.
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