Die klassischen drei Mahlzeiten am Tag werden durch kleine Imbisse zwischendurch abgelöst. Mit der Snackification passt sich das Essverhalten den veränderten Lebensrhythmen an.
Zeit ist Geld – wie ein roter Faden zieht sich dieses Motto nicht mehr nur durch das Berufsleben. Selbst im Privatleben wird Effizienz zunehmend großgeschrieben. Der Wunsch, Aufgaben ohne Verschwendung von Zeit und anderen Ressourcen abzuhaken, steht aber nicht allein da: Parallel dazu rücken das Bedürfnis nach Flexibilität, Spontanität und Individualität in den Mittelpunkt.
Beispiele für diesen gesellschaftlichen Wandel lassen sich in vielen Bereichen des Lebens finden, selbst in der Esskultur wie der Trend zur Snackification zeigt.
Was bedeutet Snackification?
Der Apfel am Vormittag, das Stück Kuchen am Nachmittag, Knabbergebäck und Süßes beim Fernsehabend oder die Käsekrainer nach dem Theaterbesuch – mit kleinen Imbissen oder eben Snacks wie diesen wurden bisher Heißhungerattacken oder einfach auch nur der Gusto gestillt. Doch nun sind die Mini-Mahlzeiten am besten Weg, die traditionellen Mahlzeiten Frühstück, Mittag- und Abendessen aus dem Alltag vieler Menschen zu verdrängen.
Vor allem die Gen Z liebt es, ihren Hunger durch mehrere Snacks, die über den Tag verteilt gegessen werden, zu stillen. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Mehrere, meist fünf, kleine Portionen sind in den immer flexibler und mobiler werdenden Alltag viel einfacher einzubauen als Mittagessen und Co.
Die Snacks sind aber nicht nur kleiner, sondern auch gesünder. Anders als bei den bisherigen Snacks, die häufig in die Kategorie Junk Food fallen, zeichnen sich die modernen Mini-Mahlzeiten durch ausreichend Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren und hochwertiges Protein aus. Salz, Zucker und ungesunde Fette sind hingegen nur in Maßen enthalten.

Welche Vorteile haben kleine Snacks gegenüber großen Mahlzeiten?
Die über den Tag verteilten Mini-Mahlzeiten helfen dabei, den Blutzuckerspiegel über den Tag verteilt stabil zu halten. Das verhindert zum einen Heißhungerattacken, die durch zu starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels verursacht werden. Zum anderen wird der Körper gleichmäßig mit Energie versorgt, was wiederum die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit unterstützt.
Ein eindeutiges Indiz dafür ist, dass die Müdigkeit, die häufig nach dem Mittagessen auftritt, ausbleibt. Denn um die Mahlzeiten zu verarbeiten, braucht der Körper Energie – je größer die Mahlzeit, desto mehr Energie wird dann benötigt.
Haben mehrere Mini-Mahlzeiten auch Nachteile?
Öfter am Tag zu essen, kann sich auch nachteilig auswirken. Vor allem dann, wenn die Abstände zwischen den Mahlzeiten zu kurz sind. In diesem Fall wird nämlich permanent Insulin ausgeschüttet, was etwa die Fettverbrennung ungünstig beeinflussen kann. Wichtig ist also, der Verdauung ausreichend Ruhepausen – ideal sind Pausen von drei bis fünf Stunden zwischen den Mahlzeiten – zu gönnen.
Zur Herausforderung kann es auch werden, den Überblick über die verzehrten Mengen zu behalten – verliert man diesen, kann Snackification unter Umständen zur Kalorienfalle werden. Das passiert etwa dann, wenn der Snack nebenbei verzehrt wird. Dadurch leidet die Achtsamkeit, man isst oft mehr als eigentlich benötigt. Aber noch etwas anderes sollte man nicht vergessen: Gemeinsames Essen ist ein wichtiger sozialer Aspekt. Es stärkt die Bindung und Gefühle wie Geborgenheit und Zugehörigkeit. Laut World Happiness Bericht berichten Menschen, die häufiger gemeinsam mit anderen essen, von einer deutlich höheren Lebenszufriedenheit und positiveren Gefühlen sowie von weniger negativen Gefühlen.

Welche Mini-Mahlzeiten eignen sich für unterwegs?
Viele Speisen sind als Mini-Mahlzeiten für unterwegs geeignet. Derzeit besonders im Trend liegen Sushi, Salate und Tapas sowie Obstschalen, Wraps, Bowls und Nudelgerichte wie Ramen. So manche dieser Speisen lässt sich übrigens leicht zuhause zu bereiten und entspricht damit einem anderen Food-Trend, nämlich jenem des Meal-Prep.
Wie baut man gesunde Snackification in den Alltag ein?
- Achten Sie auf gesunde Zutaten, am besten regional und saisonal
- Achten Sie auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Snacks
- Behalten Sie den Überblick über die Menge, in dem Sie, sofern möglich, vorportionieren
- Wenn Sie essen, essen Sie. Vermeiden Sie Ablenkung, schauen Sie nicht auf den Computer, das Handy oder in den Fernseher. Oder anders gesagt: Üben Sie sich beim Essen in Achtsamkeit!
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