Leseratten aufgepasst: Das Literaturgenre Romantasy erlebt seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Was es damit auf sich hat, verrät Andrea Heumann, Geschäftsführerin Thalia Österreich.
Was versteht man unter Romantasy?
Romantasy ist ein Kunstwort aus Romance und Fantasy und verbindet die beiden Welten. Es
geht um fantastische Geschichten, in deren Zentrum eine Liebesgeschichte steht. Die emotionalen Beziehungen der Figuren bilden stets den Kern der Handlung. „Romantasy zeigt, wie stark Geschichten unsere Sehnsucht nach Liebe und Fantasie verbinden können“, sagt dazu Andrea Heumann, Geschäftsführerin Thalia Österreich.
Seit wann gibt es diesen Trend, der derzeit auf TikTok gepusht wird?
Als Genre ist Romantasy bereits seit den 1990er-Jahren präsent und hat sich über die 2000er
hinweg auch im deutschsprachigen Raum etabliert. Richtig populär wurde es seit 2020 durch die Dynamik von BookTok. Seitdem zählt Romantasy, neben New Adult und Dark Romance, zu den stärksten Wachstumssegmenten im Jugend- und All-Age-Bereich. Jüngstes Beispiel ist der dritte Band der Flammengeküsst-Reihe(Onyx Storm), der heuer Verkaufsrekorde gebrochen hat. „Für viele junge Menschen ist das Genre mehr als ein Trend. Es ist eine Einladung, in neue Welten einzutauchen und zugleich Emotionen zu erleben, die universell sind“, so Heumann.
Welche Elemente sind typisch für Romantasy?
Zentrale Themen sind Liebe, Selbstfindung und der Kampf für das Gute. Häufig begleiten die Leser junge Protagonisten auf ihrem Weg durch magische Welten, in denen sie Prüfungen und Konflikte bestehen müssen. Besonders beliebt ist das Trope Enemies to Lovers: aus anfänglichen Gegenspielern entwickeln sich die eigentlichen Love Interests.
Was unterscheidet Bücher der Kategorie Romantasy von Liebesromanen in einem Fantasyszenario?
Das Lesemotiv ist entscheidend: In Romantasy bleibt die Liebesgeschichte der Kern, sie könnte theoretisch auch ohne Fantasy bestehen. Der fantastische Hintergrund verstärkt die Emotionen und Konflikte. Er ist also Ergänzung und Verstärker, nicht bloß Kulisse.
Sind die Autoren eher Frauen oder handelt es sich um ein männerdominiertes Genre?
Romantasy ist stark weiblich geprägt, sowohl auf Autoren-Seite als auch in den Communities. Besonders auf Social Media haben sich große weibliche und queere Fangemeinschaften entwickelt, die Romantasy als Safe Space erleben. Gleichzeitig gilt: willkommen ist jeder.
Gibt es innerhalb von Romantasy noch Unterordnungen?
Ja, und sie sind vielfältig:
• Urban Fantasy Romantasy: eine moderne Welt mit einem Hauch von Magie.
• High Fantasy Romantasy: epische Welten im Stil von „Der Herr der Ringe“, jedoch mit
einer großen Liebesgeschichte als Herzstück.
• New Adult Romantasy: Geschichten mit Protagonisten ab Mitte 20, oft etwas reifer
und emotional intensiver.
Hier noch drei aktuelle Buchtipps:
Ali Hazelwood: „Mate – Die unzumutbare Unmöglichkeit von Liebe“
Eine brillante Mischung aus Wissenschaft, Humor und Romantasy – voller Energie und Leich-
tigkeit.
Hier finden Sie das Buch: Zu Thalia (klicken)
Callie Hart: „Quicksilver – Tochter des Silbers. Gefangener der Schatten“
Düstere Romantasy voller Geheimnisse und magischer Anziehungskraft.
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Brittney Arena: „A Dance of Lies“
Intrigen, verbotene Gefühle und eine starke Heldin – perfekte Zutaten für Romantasy-Fans.
Hier finden Sie das Buch: Zu Thalia (klicken)
Unsere Expertin
Die gebürtige Hamburgerin Andrea Heumann leitet seit 2021 die Geschicke von Thalia Österreich.
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