Wie Weihnachtsstern und Weihnachtskaktus gehört auch die Amaryllis zur Vorweihnachtszeit. Meist wird die Pflanze, die auch als Ritterstern bekannt ist, nach der Blüte entsorgt. Mit der richtigen Pflege kann man sich an ihr allerdings nicht nur einmalig, sondern viele Jahre lang erfreuen.
Was genau ist die Amaryllis?
Die Amaryllis, botanisch Hippeastrum, gehört zur Familie der Narzissengewächse (Amaryllidaceae) und ist bei uns auch als Ritterstern bekannt. Die ursprünglich aus Südamerika stammende Zwiebelpflanze, von der es in ihrer Heimat zwischen 70 und 100 Wildarten gibt, wird bei uns als Topfpflanze kultiviert. Charakteristisch für den Ritterstern sind der hohle Stiel sowie die großen, trichterförmigen Blüten, die in einer Vielzahl von Farben wie Rot, Rosa, Apricot, Gelb und Weiß blühen.
Wie oft blüht eine Amaryllis im Jahr?
In der Regel blüht die Amaryllis einmal pro Jahr, meist im November und Dezember. Die Blüten halten meist zwei bis drei Wochen, wobei jede Blüte nacheinander aufblüht. Das hat den Vorteil, dass sich dadurch die Blütezeit verlängert.

Welchen Standort bevorzugt der Ritterstern?
Während der Wachstums- und Blütephase bevorzugt die Amaryllis helle, warme Standorte, beispielsweise am Fensterbrett. Erhält die Pflanze zu wenig Licht, bleiben die Triebe schwach und die Blüten klein. Auch Zugluft und häufige Platzwechsel schätzt die Amaryllis nicht.
Tipp: Drehen Sie den Topf regelmäßig ein wenig, sobald die Knospen erscheinen. Damit vermeiden Sie, dass sich der Stiel dem Licht zuwendet und damit schräg wächst.
Wie wird die Amaryllis richtig gegossen?
Beim Gießen ist es wichtig, das richtige Maß zu finden. Während der Blüte sollte die Erde leicht feucht, aber nicht nass sein. Auch Staunässe sollte vermieden werden. Gießen Sie etwas Wasser in den Untersetzer und gießen Sie den Rest nach etwa 15 Minuten ab. Hat sich allerdings die Blüte geöffnet, steigt der Wasserbedarf. „Gegen Ende der Blüte sollte die Amaryllis wieder nur mäßig und nicht direkt von oben gegossen werden, damit die Zwiebel oberflächlich stets trocken bleibt“, sagt Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Wie pflegt man Amaryllis nach der Blüte?
Eine Amaryllis ist keine einjährige, sondern eine mehrjährige Pflanze und sollte daher muss nach der Blüte nicht entsorgt werden. „Wie für Narzisse, Krokus oder Tulpe nach dem Frühling, kommt für den Ritterstern nach der Weihnachtszeit die Phase der Regeneration und Ruhe. Richtig gepflegt, zeigen sich die imposanten Blüten dann wieder im kommenden Advent“, weiß Batakovic. Zur richtigen Pflege gehört in einem ersten Schritt die grünen Blätter an der Pflanze zu belassen. Wie alle anderen Zwiebelpflanzen auch, sammelt die Amaryllis nach der Blüte über die grünen Blätter Energie, die in der Zwiebel gespeichert wird und für das Wachstum im nächsten Jahr entscheidend ist. „Schneiden Sie grüne Blätter bei Zwiebelpflanzen deshalb nicht ab, denn das schwächt die Pflanzen und beeinträchtigt die Blühfähigkeit“, so Batakovic.

Was muss man tun, damit die Amaryllis wieder blüht?
Im Grunde ist die Amaryllis eine relativ unkomplizierte Pflanze, sie will das Jahr über nur ihren Bedürfnissen entsprechend gepflegt werden. Der Fahrplan dazu lautet:
- Dezember/Jänner: Gießen Sie gegen Ende der Blüte nur mäßig und nicht direkt von oben, damit die Zwiebel oberflächlich stets trocken bleibt. Am besten wird sie über den Untersetzer mit Wasser versorgt. Achten Sie aber darauf, dass sich keine Staunässe bildet.
- Jänner/Februar: Schneiden Sie nach dem Verwelken der Blüte den Blütenstiel, jedoch nicht die Blätter, am Stielansatz zurück und düngen Sie das erste Mal, am besten mit biologischem Flüssigdünger über das Gießwasser.
- März/April: Gießen Sie regelmäßig und düngen Sie etwa alle drei Wochen.
- Nach den Eisheiligen Mitte Mai bis Juli: Jetzt darf die Pflanze ins Freie in den Halbschatten (keine direkte Sonne), und wird regelmäßig mit Wasser sowie zweiwöchentlich mit biologischem Flüssigdünger versorgt.
- Ab August: Stellen Sie das Düngen ein und gießen Sie immer weniger. Stellen Sie die Wassergabe schließlich ganz ein, damit die Blätter einziehen. Diese Ruhephase ist für die Neubildung von Blüten wichtig. Findet sie nicht statt, so bilden die Pflanzen in der Regel zwar Blätter, aber keine Blüten.
- September/Oktober: Lagern Sie die Zwiebel kühl (ca. 15 °C) in trockener Erde und entfernen Sie eingetrocknete Blätter.
- November/Dezember: Wird die Blüte rund um die Weihnachtszeit gewünscht, dann sollte die Zwiebel etwa acht Wochen vorher frisch eingetopft werden. Legen Sie die Zwiebel über Nacht in eine Schale mit lauwarmem Wasser. Befüllen Sie einen Topf mit Abzugsloch zu 2/3 bodenbedeckend mit z.B. Bimsgranulat als Drainage. Der Durchmesser des Topfes sollte etwa 2 cm größer als der der Zwiebel sein. Setzen Sie die Zwiebel dann in torffreie Erde, so dass sie mindestens zu 1/3 aus der Erde herausschaut. Stellen Sie die Pflanze auf einem Untersetzer an einen hellen Platz bei etwa 20 °C, jedoch nicht in die direkte Sonne. Gießen Sie über den Untersetzer an. Zeigt sich das erste Grün, wird die Pflanze regelmäßig und zunehmend entsprechendem dem Wachstumsfortschritt gegossen, ohne dass sich Staunässe bildet. Drehen Sie den Topf immer wieder um 180 Grad, damit sich der Blütenstiel nicht einseitig zum Licht neigt, sondern gerade emporwächst.
Warum blüht meine Amaryllis nicht?
Wenn die Amaryllis nicht blüht, kann das unterschiedliche Gründe haben. So kann beispielsweise der Standort zu dunkel sein oder es wurde zu wenig gedüngt. Ein anderer Grund kann sein, dass die Ruhephase der Pflanze nicht beachtet wurde. Oder Sie haben eine Wachs-Amaryllis gekauft: „Die mit Wachs umhüllten Riesenzwiebel haben jedoch kaum oder gar keine Wurzeln. Eine Wachs-Amaryllis ins nächste Jahr zu bringen, ist deshalb nur schwer möglich“, weiß Batakovic.
Unsere Expertin

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