Im Laufe unseres Lebens legen wir über 12.000 Kilometer (!) barfuß auf Böden zurück. Sagt die Statistik. Insofern sollte der Untergrund, auf dem wir uns bewegen, freilich gut gewählt sein. Schön und komfortabel zugleich, wenn möglich. Immer beliebter werden in dieser Hinsicht Fußböden aus altem Holz, weiß Experte Maurice Rudda von der Parkett-Boutique.
Nicht nur aus ästhetischen Gesichtspunkten ist die Wahl des richtigen Fußbodens im Eigenheim ein entscheidender. Soll das Holz (welches überhaupt?) dunkel oder hell sein, will ich Dielen, Fischgrät oder etwa Tafeloptik?
Im Laufe der Zeit haben wir viele Trends kommen und gehen gesehen, denen wir gefolgt sind oder auch nicht. Und dabei ist einer entstanden, der zeitloser ist als alle anderen davor – jener für Fußböden aus Altholz. Maurice Rudda, Juniorchef der gleichnamigen Parkett-Boutique aus Heidenreichstein im Waldviertel, gerät ins Schwärmen, wenn er von alten Dielen spricht. Weil sie genau das widerspiegeln, wofür auch das Familienunternehmen steht – feinste Handarbeit von Anfang bis zum Ende.
Holz aus alten Bauernhöfen
Gewonnen werden Altholzdielen, wie der Name schon sagt, aus altem, sehr altem Holz, das aus Bauernhöfen, Landgütern und Ähnlichem stammt. Über Versteigerungen kann man das abgetragene Holz – vorrangig Ulme, Fichte und Eiche – erwerben, jede Charge wirft zwischen 200 und 500 Quadratmeter Fertigprodukt ab. „Man weiß nie, was man bekommt. Jede Charge fällt anders aus“, so Rudda. In weiterer Folge wird das Holz sortiert, etwaige Nägel werden entfernt und später werden die Dielen erhitzt, um sie auch von Würmern zu befreien. Rund einen Monat dauert die Aufbereitung, so Rudda, immerhin werden die Dielen von Hand gehobelt und dann auch 3-schichtig verleimt, mit der Altdiele an oberster Stelle sowie zwei jeweils im 90-Grad-Winkel gedrehten Zusatzschichten aus Eichenholz, „damit das Holz weniger arbeitet. So bekommen wir eine sehr gute Stabilität.“
Widerstandsfähiges Parkett für Küche und Eingangsbereich
Auch in puncto Verlegung gibt hier die Natur vor, was Sache ist. „Die Dielen sind oft unterschiedlich breit, was dem Boden eine ganz besondere Optik verleiht“, so Rudda. Verlegt werden können sie je nach Geschmack, auch als Tafelboden. „Die Textur von Altholz ist ganz anders als die von normalem Holz. Es ist sehr hart, widerstandsfähig, verzeiht viel und ist dadurch auch besonders für den Eingangsbereich und Küchen geeignet.“ Auch das regelmäßige Nachschleifen kann man sich sparen, „weil es durch die Jahre schon sehr abgehärtet ist.“ Vorteile, die natürlich auch ihren Preis haben. Während ein normaler Parkettboden heute zwischen 90 und 120 €/m2 kostet, schlägt ein Altholzboden mit 230-250 €/m2 zu Buche.
Alternative: Château Antik Parkett oder auf alt gemachte neue Böden
Wer von der Idee angetan ist, jedoch vom Preis weniger, dem sei eine Alternative empfohlen. Auch der sogenannte „Châteaux Antik Parkett“ hat so seine Reize. Wobei hier statt Altholz neues Holz verwendet wird, allerdings auf alt getrimmt. „Hier gibt es natürlich mehr Angebot“, so Rudda, „dadurch ist auch die Bandbreite größer.“ In diesem Fall greift das Unternehmen vorderhand auf Eiche zurück, die aus Frankreich, Belgien oder Deutschland stammt. Kaum aus Österreich, „weil der Eichenanteil bei uns nur rund 6% beträgt – das ist für die Nachfrage bei weitem zu wenig.“ Auch wenn bei dieser Variante viel Handarbeit nötig ist (die Kanten werden händisch bearbeitet und abgerundet, entlang der Risse wird geschliffen), ist das Holz im Einkauf weit günstiger, Châteaux Antik Parkett liegt preislich bei rund 120-130 €/m2, so der Experte.
Für welche Variante Sie sich auch entscheiden – gut anfühlen werden sich beide. Auch nach Tausenden von Kilometern, die Sie darauf zurücklegen.
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