Falsches Lüften kann die Bildung von Schimmel begünstigen. Und das nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer.
Der Keller riecht muffig, die Garage ist feucht? Im Wochenendhäuschen, das den Winter über nicht genutzt und somit auch kaum oder nicht beheizt wurde, steppt der Eisbär? Der erste Impuls angesichts steigender Temperaturen ist, die Fenster zu öffnen und in den erwähnten Räumen für Dauerbelüftung zu sorgen.
Nicht immer ist dieses Vorhaben jedoch von Erfolg gekrönt: Statt die Räume auszutrocknen beziehungsweise angenehm zu temperieren, kann man sich im schlimmsten Fall nämlich einen ungeliebten Mitbewohner ins Haus holen – den Sommerschimmel. Denn warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kühle. Trifft diese warme, feuchte Außenluft auf kühlere Stellen, wird der Taupunkt unterschritten und es bildet sich Kondensat – die ideale Voraussetzung für Schimmelbildung, gleichgültig, ob in Neubauten oder im Altbau.
Übrigens: Auch Bäder und Küchen, in denen ebenfalls viel Feuchtigkeit entsteht, sind bei falschem Lüftungsverhalten prädestiniert dafür, von Schimmel befallen zu werden.
„Futter“ lässt Sommerschimmel weiter wachsen
Befeuert wird die Schimmelbildung, wenn in den Räumen organische Materialien wie Kleidung, Schuhe oder Bücher gelagert werden. Sie dienen den Sporen als Nahrung. Die Folge ist ein explosionsartiges Ausbreiten des Sommerschimmels, der sich von der Art nicht vom Winterschimmel unterscheidet.
Schimmel rasch entfernen
Hat man Schimmel, der auch durch Baumängel und Bauschäden entstehen kann, entdeckt, sollte rasch gehandelt werden. Denn die Sporen stellen eine nicht ungefährliche Schadstoffbelastung dar. „Werden die Räume regelmäßig von Personen genutzt, muss Schimmel unbedingt vermieden werden, um die Gesundheit nicht zu gefährden.
Doch auch wenn die Räume nur als Lager dienen, ist darauf zu achten, dass das Lagergut nicht schimmelt und die Bausubstanz nicht geschädigt wird“, rät Thomas Schlatte von der Plattform „MeineRaumluft“.
Kleinere Schimmel-Flecken können selbst mit 75-prozentigem Ethylalkohol oder zehnprozentigem Wasserstoffperoxid entfernt werden. Dabei sollte das Tuch gut mit der Flüssigkeit getränkt werden. Andernfalls werden die Sporen nicht entfernt, sondern im Raum verteilt. Bei starkem Schimmelbefall allerdings muss ein Fachbetrieb mit der Sanierung beauftragt werden.
Vorbeugen ist besser als heilen
Noch besser ist es, dem Schimmel erst gar keine Chance zu geben. Eine der wichtigsten Ansatzpunkte dazu ist richtiges Lüften. Die Plattform „MeineRaumluft“ rät in diesem Zusammenhang dazu, im Sommer erst dann zu lüften, wenn die Außentemperatur sinkt – also nachts und am frühen Morgen.
Wobei nach dem Duschen, Kochen oder Baden durchaus für Frischluft gesorgt werden sollte, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu entfernen. Gelüftet werden sollte aber kurz und stoßartig. Eine Querlüftung, sofern möglich, sorgt binnen kurzem für einen hohen Luftaustausch in den Räumen, alternativ hilft ein Ventilator. Ist es heiß und schwül, sollten Fenster und Türen hingegen geschlossen werden. In Kellern wiederum macht auch der Einsatz von Entfeuchtungsgeräten Sinn. Nicht zuletzt sollte die relative Luftfeuchtigkeit mit Hilfe eines Hygrometers regelmäßig kontrolliert werden: Sie sollte in Wohnräumen zwischen 40 und maximal 60 Prozent liegen.
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