Man entkommt ihnen weder in den eigenen vier Wänden noch in Verkehrsmitteln oder am Arbeitsplatz – Keime sind überall. An manchen Orten sind es aber immer noch einige mehr…
Als „Keime“ werden in der Mikrobiologie Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilze, bezeichnet. Sie sind nicht nur um uns herum, sondern auch in uns zu finden – in der Haut, den Schleimhäuten und im Darm. Allein im menschlichen Verdauungstrakt finden sich beispielsweise etwa 1000 verschiedene Bakterienarten, aber auch Pilze, Viren und Hefen.
Wie gefährlich sind (Haushalts-)Keime wirklich?
Viele Keime, konkret mehr als 95 Prozent, sind für den Menschen völlig ungefährlich. Manche braucht man sogar, beispielsweise für den Stoffwechsel. Einige können allerdings, vor allem, wenn das menschliche Immunsystem geschwächt ist, Krankheiten auslösen – meist handelt es sich um Erkältungs- oder Magen-Darm-Krankheiten.
Zu den bekanntesten bei uns auftretenden so genannten pathogenen Mikroorganismen gehören vor allem Schnupfen-, Grippe- und Corona- sowie Herpes-, Rota- oder Noroviren, Bakterien wie Salmonellen, Streptokokken, Borrelien, Heliobacter pylori oder Legionellen und Pilze wie Hautpilze, Hefen und einige Schimmelpilze.
Übertragen werden Viren und Co. auf unterschiedliche Art und Weise: Bei manchen passiert dies über die Atemluft, andere werden mittels Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen.
Unter welchen Bedingungen fühlen sich Keime besonders wohl?
Besonders wohl fühlen sich Keime dort, wo es warm und feucht ist und kein UV-Licht hinkommt. Gibt es dann auch noch Nährstoffe, können sich Bakterien und Pilze sogar vermehren, Viren hingegen können das nicht.
Welche Haushaltsgegenstände sind echte Keimfallen?
Wer denkt, das WC ist die Keimfalle Nummer Eins, der irrt. Anders sieht es in der Küche aus: Geschirrschwamm und -bürste, aber auch Geschirrtücher und Schneidebretter bieten die ideale Umgebung für Keime bieten. Gleiches gilt für das Spülbecken und den Wasserhahn.
Eine noch größere Keimfalle ist jedoch –der Kühlschrank: Einer Studie der University of California zufolge sind dort pro Quadratzentimeter Fläche durchschnittlich 11,4 Millionen Keime zu finden – auf der WC-Brille sind es hingegen nur rund 100 Erreger pro Quadratzentimeter.
Ein Paradies finden Keime aber auch im Badezimmer vor: Badeschwämme, -matten, Duschvorhänge und Handtücher bieten ihnen ideale Bedingungen. Ebenfalls zu den Keimfallen gehören darüber hinaus Tastaturen und Fernbedienungen.
Wie kann man Keime im Haushalt effektiv vermeiden?
Das Geheimnis liegt in diesem Fall in der Hygiene. Damit ist aber nicht nur das Händewaschen gemeint. So sollten Geschirrtücher, Handtücher und die Badezimmertextilien regelmäßig, am besten einmal pro Woche, gewechselt und dann, sofern möglich, bei 60 Grad gewaschen werden.
Geschirrschwämme und -bürsten, wie übrigens auch Zahnbürsten, sollten hingegen regelmäßig getauscht, Spülbecken und Wasserhahn geputzt werden. Nach jedem Kochen sollten darüber hinaus die Oberflächen in der Küche gesäubert werden.
Angesichts der Tatsache, dass die Küche durchaus als Keim-Hot-Spot bezeichnet werden kann, kommt darüber hinaus der Lebensmittelhygiene eine große Rolle zu: Bei rohen tierischen Produkten sollte bereits beim Einkauf die Kühlkette nicht zu lang unterbrochen werden.
Schneidbretter und Messer sollten bei den Kochvorbereitungen zwischen dem Schneiden der einzelnen Zutaten regelmäßig abgewaschen werden – ganz besonders, wenn mit rohem Fleisch hantiert wird. Ebenfalls regelmäßig, und zwar etwa alle vier Woche, sollte auch der Kühlschrank gereinigt werden – die Dichtungen dabei nicht vergessen!
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