Neben dem Einfrieren, Einlegen, Einkochen und Fermentieren erfreut sich das Dörren großer Beliebtheit, wenn es darum geht, Obst, Gemüse, Kräuter und andere Lebensmittel haltbar zu machen.
Was versteht man unter Dörren?
Dörren ist eine der ältesten Methoden, um Lebensmittel haltbar zu machen. Dabei wird ihnen langsam Feuchtigkeit entzogen. Konkret wird der Wassergehalt beispielsweise von Früchten von über 80 Prozent auf unter 15-20 Prozent gesenkt – so wird der Verderb durch Schimmelpilze und Bakterien vermieden. Gleichzeitig bleiben jedoch Vitamine und Geschmack weitestgehend erhalten, nicht zuletzt deshalb sind getrocknetes Obst und Gemüse als gesunder Snack beliebt.
Wie kann man dörren?
Grundsätzlich eignen sich alle warmen Orte dazu, um Obst, Gemüse, Kräuter, Pilze, aber auch Fleisch zu trocknen. Das kann im Sommer der Dachboden sein, im Winter auch der Platz über dem Kachelofen. Meist jedoch werden Lebensmittel im Backrohr oder einem Dörrautomaten gedörrt. Apropos Backofen: Schließen Sie beim Dörren die Tür nicht ganz, damit der Dampf aus dem Backrohr entweichen kann.
Welche Lebensmittel können gedörrt werden?
Die Bandbreite der Lebensmittel, die gedörrt werden können, ist groß: Neben zahlreichen heimischen Obstarten wie Äpfel, Birnen, Marillen, Zwetschken und Beeren können beispielsweise auch Orangen, Feigen, Bananen, Mangos, Papayas oder Kiwi auf diese Weise haltbar gemacht werden.
Gleiches gilt für Gemüsearten wie Paradeiser, Zucchini, Erbsen, Karotten, Lauch, Zwiebel oder Brokkoli, für Pilze und sogar Fleisch. Auch (Heil-)Kräuter können getrocknet werden, beispielsweise Kamille, Brennnessel, Lavendel, Rosmarin, Thymian, Salbei, Schnittlauch oder Oregano. Achten Sie dabei unbedingt auf die Qualität des Dörrguts – sie sollte wirklich erstklassig sein.
Wie lang muss gedörrt werden?
Die Trocknungszeit von Obst, Gemüse, Pilzen und Fleisch hängt von deren Feuchtigkeitsgehalt sowie der Stärke der jeweiligen Stücke oder Spalten ab – meist liegt sie zwischen acht und zwölf Stunden. Die Temperaturen liegen dabei in der Regel zwischen 40 und 60 Grad. Ein Tipp: Vergessen Sie nicht darauf, das Dörrgut gelegentlich zu wenden.
Wie erkennt man, ob Obst und Gemüse fertig gedörrt sind?
Früchte sind dann fertig getrocknet, wenn sie sich trocken und zäh, ein bisschen wie Leder, anfühlen. Gemüse hingegen wird beim Dörren eher hart und spröde.
Wie wird Gedörrtes am besten aufbewahrt?
Gedörrte Lebensmittel sind wie ein Schwamm: Sie können nach dem Trocknen auch wieder Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen – und dadurch im schlimmsten Fall zu schimmeln beginnen. Um das zu verhindern, sollte Gedörrtes nach dem Auskühlen nicht in Papiersäcken, sondern in luftdicht verschließbaren Behältern wie Schraub- oder Bügelgläsern beziehungsweise Folienbeuteln aufbewahrt werden. Diese sollten darüber hinaus an einem kühlen, trockenen und dunkeln Ort gelagert werden. Lassen Sie Gläser und Co. auch nicht zu lange offen, wenn Sie Gedörrtes herausnehmen.
Wie kann man gedörrtes Obst und Gemüse verwenden?
Gedörrtes Obst und Gemüse bietet sich in Maßen hervorragend als Snack zwischendurch und als gesunde Alternative zu Süßigkeiten an. Ersteres ist aber auch eine schmackhafte Ergänzung für Müsli oder Porridge sowie für Saucen und Kompotte. Und selbst in Kuchen und Konfekt ist die eine oder andere Trockenfrucht zu finden.
Getrocknete Apfelschalen und Heilkräuter wiederum werden zu köstlichen Tees. Gedörrte Pilze und gedörrtes Gemüse finden in diversen Gerichten – von Suppen und Saucen bis zu Reis- und Nudelgerichten – Verwendung.
Apropos Suppe: Mahlen Sie getrocknetes Gemüse fein, vermischen Sie es mit ein wenig Salz – und Sie haben im Nu Ihr eigenes Suppenpulver. Auch Kräutersalz können Sie rasch selbst herstellen: Dazu nur Salz und getrocknete Kräuter vermischen, fertig.
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