Die Hausbar – was es dazu braucht
Gerührt. Geschüttelt. Straight oder auf Eis? Wenn es darum geht, eine Hausbar zu bestücken, steht über allem zuerst die Frage nach dem wirklichen Zweck, den diese erfüllen soll. Denn dieser definiert und heiligt letztlich die Mittel und somit auch das Budget. Bert Jachmann, seit 18 Jahren fixe Größe in der Wiener Bar-Gastronomie, und Veranstalter des österreichischen Event-Bar-Festivals „Liquid Market“, über die perfekte Bar in den eigenen vier Wänden. Plus: Gewinnen Sie 2×3 Tagestickets für den „Liquid Market“ Anfang September in Wien (alle Infos siehe unten).
Mit einer Homebar kann man sich seine flüssige Bastelstube verwirklichen, um darin ernsthafte Mixologie zu betreiben. Oder aber man legt sich zum Start erst einmal eine Vielfalt feiner Spirituosen zu, die dann vor allem pur und auf Eis genossen werden. Eine Hausbar zweiter Art ist letzten Endes die private Entsprechung des traditionellen Digestif-Wagens, der – wenngleich nicht mehr allgegenwärtig –in traditionellen Restaurants nach wie vor gerne herangeschoben wird.
Um hier gleich mit einem Glaubenssatz zu brechen: Premium-Spirituosen sind nicht zu schade zum Mixen! Ganz im Gegenteil: Ein Drink ist immer nur so gut wie seine Zutaten. Also keine Angst vor dem edlen Stoff!
Hausbar: Was soll man sich nun zulegen?
Ich würde es klassisch angehen und erst einmal die grundlegenden Spirituosen-Kategorien heranschaffen. Das stellt den Großteil potenzieller Gäste der Hausbar zufrieden und deckt andererseits auch locker 80 Prozent aller Cocktail-Optionen ab, die sich damit zubereiten lassen. Auf die Einkaufsliste gehören somit Wodka, Gin, Bourbon und Scotch-Whisky, Tequila, Rum, Weinbrand, Amaro und Wermut.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile eine wahrlich uneingeschränkte Produkt-Auswahl in allen Kategorien – und das sogar alkoholfrei. Man kommt jedoch am eigenen Geschmack nicht vorbei und muss sich mühsam im Selbstversuch voran testen. Die perfekte Zusammenstellung ist schließlich jene, die gerade am besten schmeckt. Fast alles kann mittlerweile auch von regionaleren Produzenten bezogen werden, oder wird zumindest von diesen abgefüllt.
Potpourri für Augen und Gaumen
Auch lässt sich die private Bar ganz klar auch an optischen Gesichtspunkten ausrichten. Viele Hersteller übertrumpfen sich mit spektakulären Flaschen-Designs und Etikettierungen. Im Zusammenspiel mit den liquiden Inhalten in unterschiedlichen Farben ergibt sich daraus ein komplexes Potpourri für Augen und Gaumen.
Der beste Ausgangspunkt bei der Suche nach Schmuckstücken für die Hausbar, ist der Gang zum Bartender des Vertrauens. Bei ihm kann gleich alles probiert werden, außerdem hält er Rezepte und Tipps parat.
Learning by seeing – Liquid Market
Der ideale Ort, um möglichst viel auf einmal zu erfahren, ist vermutlich ein Spirits- und Cocktailfestival, wie der LIQUID MARKET in Wien (5.-7. September 2024, www.liquidmarket.bar, siehe Gewinnspiel). Hier trifft man nicht nur das Who is Who der Bartender-Szene an einem Ort und kann ihre neuesten Drinks probieren, sondern hat außerdem die Möglichkeit eine große Auswahl spannender Spirituosen pur und direkt von den Produzenten zu probieren. Alle Drinks und Kostproben sind im Ticket inkludiert. Und die Favoriten können gleich vor Ort für die Hausbar gekauft werden.
Das sind die vier Hausbar Essentials
No.1 – Gutes Eis. Wirklich gutes Eis!
Kompakte tief durchgefrorene Eiswürfel, wirkliche Würfel, liefern die beste Qualität bei der Zubereitung der Drinks. Denn Eis muss den Drink kühlen und auch verwässern, damit die Zutaten harmonischer zusammenspielen. Eis zum Shaken selbst zu machen ist mühsam. Das kauft man am Besten an der Tankstelle oder im Supermarkt.
Enorm hübsche und glasklare Eiswürfel für das Servieren von Spirituosen und Drinks kann man sich daheim mittlerweile auf einfache Art selber herstellen (www.iceforward.com).
No.2 – Glaskultur. Das Auge trinkt mit!
Es braucht zumindest vier wesentliche Typen an Gläsern: Goblet, Tumbler, Highball, Degustationsglas.
Eine gute Adresse für individuelles Glashandwerk sind tatsächlich Flohmärkte und Vintage Stores. Die absoluten Design-Klassiker stammen übrigens aus Wien aus dem Hause Lobmeyr. Hier wurde unter anderem das originale Martini-Glas entworfen, jener ikonographische Cocktail-Spitz. Über die Dekaden hinweg haben in diesem Haus die namhaftesten Designer wie Loos, Hoffmann und Haerdtl ihre Definitionen von Trinkgläsern verwirklicht, wodurch hier nebenbei die Archetypen für Cocktailgläser entstanden, an deren Designs bis heute immer wieder Anleihen genommen werden.
Auch ein Tipp für einzigartige Cocktailgläser: www.lsa-international.com
No.3 – Barlektüre. Was kann ich mixen?
Eine Auswahl historischer und moderner Barbüchern sind die inhaltliche Ergänzung zum flüssigen Repertoire einer Hausbar. Und um am Ball zu bleiben, empfiehlt sich das Abo eines Barfachmagazins, wie beispielsweise www.mixology.eu
No.4 – Werkzeugkasten. Das Mixbesteck sozusagen
Rührlöffel, Eiszange bzw. -Schaufel. Dazu Ice-Bucket, Rührglas, Shaker, Jigger alias Messbecher, Strainer und Fine-Strainer auch bezeichnet als Barsieb und Teesieb. Je mehr Sie davon daheim haben, desto professioneller wirkt ihre Hausbar. Und desto besser werden die Drinks. Eine gute Auswahl gibt es bei:
Sie sehen, es braucht nicht viel für eine optimale Hausbar – aber der Output wird nicht nur Sie begeistern, sondern auch Ihre Gäste.
Hier geht’s zum Gewinnspiel:
Wir verlosen 2×3 Tickets für den Liquid Market in Wien – https://myhome.at/gewinnspiel-liquid-market/
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