So mancher Hobbygärtner hat Scheren und Sägen geschliffen, um Hecken, Sträuchern oder Bäumen jetzt noch einen Rückschnitt zu verpassen. Doch das ist nicht immer empfehlenswert.
Der Herbst bringt Gartenbesitzern so manches an Arbeit. Häufig auf der To-Do-Liste ist dann auch der Schnitt von Hecken, Sträuchern und Bäumen zu finden. Doch nicht jede Pflanzenart ist darüber erfreut, wenn jetzt noch Hand an sie gelegt wird. Eine Faustregel dazu lautet: Alles, was zeitig im Frühjahr blüht, sollte im Herbst nicht mehr geschnitten werden. Anders sieht es bei Pflanzen, die erst ab Mai blühen aus. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man sich daher vor dem Schnitt über die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart noch einmal genauer informieren. Wir geben dazu einen ersten Überblick:
Hecken
Hecken, die nun ihr Laub abwerfen, vertragen einen Herbstschnitt. Im Zweifelsfall verzichten Sie allerdings auf einen radikalen Rückschnitt und entfernen lieber nur abgestorbene, schwache beziehungsweise kranke Äste und Zweige. Immergrüne Hecken wie Buchsbaum, Glanzmispel oder Kirschlorbeer sollten allerdings verschont werden. „Die schneidet man besser erst im Frühjahr, um Frostschäden an den Schnittstellen zu vermeiden“, rät Katja Batakovic von „Natur im Garten“.
Obstbäume
Zurückhaltung lautet auch das Motto beim Schneiden von Obstbäumen. „Auch bei diesen sollten nur abgestorbene oder kranke Äste entfernt werden“, sagt Batakovic. Der ideale Zeitpunkt für den Winterschnitt von Kernobst wie Äpfeln und Birnen sei in der Regel der Februar. Geschnitten wird nur an frostfreien Tagen. „Steinobst wie Kirschen und Marillen schneidet man besser im Sommer, direkt nach der Ernte“, weiß die Expertin.
Rosen & Hortensien
Früher wurde so mancher Rose im Herbst ein Rückschnitt verpasst. Auch davon rät Batakovic ab – die Stöcke sollten vielmehr erst nach dem Frost geschnitten werden. „Schneidet man Rosen jetzt stark zurück, kann starker Frost im Winter die Pflanzen schädigen“, sagt die Expertin. Gleiches gilt für Hortensien. „Große Strauchhortensien kann man etwas zusammenbinden, damit sie unter etwaiger Schneelast nicht zu Boden sinken“, sagt Batakovic, die darauf hinweist, dass jedoch abgestorbene oder kranke Triebe bei beiden Pflanzenarten auch im Herbst entfernt werden können.
Gräser & Stauden
Beide könnten zwar grundsätzlich im Herbst geschnitten werden. Da Gräser wie auch Stauden jedoch vielen Insekten als Winterquartier dienen, empfiehlt es sich, mit dem Rückschnitt bis zum Frühjahr zu warten. Dazu kommt, dass auch verblühte Stauden im Winter optisch durchaus ansprechend sein können. „Um Gräser vor der Schneelast zu schützen, können sie wie die erwähnten Hortensien zusammengebunden werden“, sagt Batakovic. Bei Arten, die sich intensiv versamen, wie die Herbstastern, könne man jedoch die Samenstände abschneiden, um unerwünschtem Aufwuchs zu vermeiden.
Die drei Schnittarten
Grundsätzlich kann man drei unterschiedliche Schnittarten unterscheiden: Neben dem Auslichtungsschnitt sind dies der Verjüngungs- sowie der Formschnitt. Beim Ersterem werden in der Regel abgestorbene und unerwünschte Äste entfernt, bei Zweiterem wird deutlich radikaler vorgegangen. Mit dem Formschnitt wird der Wildwuchs von Hecken, aber auch Ziergehölzen, verhindert und exakte Linien und Erscheinungsbilder angestrebt.
…und noch zwei Tipps
Wer Schnittarbeiten plant, sollte diese nicht bei Frost und nur bei trockenem Wetter durchführen. Auch sollte das Werkzeug nicht nur sauber, sondern auch scharf sein, um Verletzungen an der Pflanze zu vermeiden. Beim Schnitt kranker Pflanzenteile sollte das Werkzeug immer wieder desinfiziert werden, um die Übertragung auf gesunde Pflanzen zu verhindern.
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