Besonders Kinder schätzen die Rückzugsmöglichkeit in luftiger Höhe. Auch so mancher Erwachsene genießt es, mit einem guten Buch ein paar geruhsame Stunden in luftiger Höhe zu verbringen. Wie man das Projekt Baumhaus bauen im eigenen Garten am besten umsetzt, verraten wir Ihnen hier.
Ein Baumhaus im eigenen Garten, das als Spielplatz und Rückzugsort zugleich dient, ist der Traum vieler Kinder. Im Prinzip ist es auch gar nicht so schwer, diesen Wunsch zu erfüllen – einzige Voraussetzung ist nämlich, dass es im Garten dafür einen geeigneten Baum gibt.
Dieser sollte im Idealfall bereits ausgewachsen sein, der Stamm gerade und einen Durchmesser von zumindest 20, besser aber 40 Zentimetern, aufweisen. Das heißt, der Baum sollte nicht zu jung, aber auch nicht zu alt sein.
Ist nämlich Letzteres der Fall, könnte es sein, dass er in einigen Jahren morsch wird. Darüber hinaus sollte der Baum – ideal sind Buchen, Eichen, Linden, Ahorn, Eschen und Kastanien oder ein kräftiger Apfelbaum – gesund sein.
Abgestorbene Äste oder Risse können Anzeichen dafür sein, dass dem Baum etwas fehlt. Ein Baumfachmann kann in diesen Fällen Klarheit bringen, ob dieser Baum auch wirklich geeignet ist, das Gewicht des Baumhauses und der Kinder zu tragen.
Apropos Klarheit: Bevor Sie loslegen, erkundigen Sie sich vorsichtshalber bei der zuständigen Baubehörde, ob die Errichtung des Baumhauses genehmigungspflichtig ist. Idealerweise informieren Sie auch die Nachbarn über das Projekt. Immerhin sind Sie verpflichtet, deren Privatsphäre zu wahren. Fühlt sich das Nebenan durch das Baumhaus gestört, ist er nämlich prinzipiell berechtigt, eine Anzeige bei der zuständigen Behörde einzubringen.
Stress reduzieren!
Damit die Kleinen, aber möglicherweise auch die Erwachsenen, lange Jahre Freude am Baumhaus haben, sollte der Baum, der mit dem Fundament eines Hauses verglichen werden kann, dadurch möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen werden.
Daher sollten beim Baumhaus bauen so wenig Löcher als möglich in den Baum gebohrt und so wenig Äste als möglich entfernt werden. Wer auf Bohrer, Schrauben und Nägel überhaupt verzichten will, könnte das Baumhaus stattdessen mit Stahlseilen und Textilschlaufen befestigen und somit baumschonend arbeiten. Puffer aus Gummi oder anderen Materialien reduzieren darüber hinaus die Gefahr, dass der Baum durch Druck oder Reibung verletzt wird.
Eine weitere Möglichkeit ist, zumindest einen Teil des Baumhauses mit Stelzen, die am Boden ruhen, zu stützen.
Die Qual der Materialwahl
Baumhäuser können durchaus 20 Jahre oder länger genützt werden. Damit sie möglichst lange gut in Schuss sind, sollten Sie vor allem für die tragenden Teile zu langlebigem Holz greifen. Lärche. Kiefer- und Douglasienholz sind als Material beliebt, auch Fichte wird gerne genommen. Mit konstruktiven Maßnahmen wie einem überhängenden Dach, das das Holz vor Schlagregen schützt, und einem guten Holzschutz können Sie die Lebensdauer zusätzlich verlängern.
Was kostet‘s?
Mit dem Baumhaus bauen ist es wie mit jedem anderen Haus: Wie viel dafür tatsächlich budgetiert werden muss, ist einerseits von Größe, Material und Ausstattung, andererseits davon abhängig, ob das Projekt im Do it yourself-Verfahren oder von einem Profi realisiert wird. Oder anders gesagt: Muss nur Material gekauft werden, ist man wahrscheinlich mit ein paar hundert Euro dabei.
Safety first
Oberste Priorität bei Planung und Bau des Rückzugsortes in luftiger Höhe hat die Sicherheit. Dazu gehört nicht nur die Auswahl des geeigneten Baumes, sondern auch eine sichere und stabile Konstruktion. Um das Verletzungsrisiko im Fall eines Sturzes zu reduzieren, sollte sich die Plattform nicht höher als etwa zwei Meter über dem Boden befinden. Zur Sicherheit können Sie den Boden darunter mit Rindenmulch, Sand oder Matten polstern. Obendrein sollte die Plattform mit einem stabilen, etwa 75 Zentimeter hohen, Geländer gesichert sein. Ein solches empfiehlt sich auch für Leitern oder Treppen, die zum Baumhaus führen. Zwischen den Streben der Geländer sollten übrigens nicht mehr als zehn Zentimeter Abstand sein, um zu verhindern, dass Kinder den Kopf durchstecken können.
Tipps und Anleitungen
Wer das Projekt in Eigenregie realisieren will und handwerklich vielleicht nicht so begabt ist, braucht nicht zu verzweifeln. In seinem Buch „Kleine Baumhäuser und Hütten“ zeigt beispielsweise David Stiles mittels Fotos und detaillierter Schritt-für-Schritt-Zeichnungen verschiedener Baumhaus-Konstruktionen und wie diese realisiert werden können. Auch auf Youtube finden sich dazu zahlreiche Anleitungen.
Alternativen finden
Findet sich kein oder kein passender Baum oder ist es mit dem handwerklichen Geschick nicht ganz so weit her, gibt es immer noch die Möglichkeit, den Kleinen mit einem Spielhaus den Traum von den eigenen vier Wänden im Garten zu erfüllen.
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