Dieses Jahr erleben wir ein Comeback eines klassischen Musters: Streifen. Darauf setzen wir bei Wänden, Tapeten, Möbeln und Accessoires.
Streifen haben einen festen Platz in der Modewelt und erobern zunehmend auch die Inneneinrichtung. Zu Recht! Nach einer langen Phase von minimalistischen und monochromen Designs steht uns der Sinn nach stärkeren visuellen Akzenten. Die beiden Interior-Expertinnen Stefanie Szöke und Beata Mathke wissen, worauf es beim Einsatz des Musters ankommt.
Struktur und Dynamik durch Streifen
Streifen transformieren Räume auf dynamische und kreative Weise, erklärt Interior Designerin Stefanie Szöke: „Einerseits schaffen gestreifte Elemente Struktur und Klarheit, wirken andrerseits aber auch fröhlich und verspielt. Der jeweilige Effekt hängt stark von der Farbwahl und Streifenbreite ab.“ So können breite, sanfte Streifen in Pastelltönen eine beruhigende Atmosphäre schaffen, während schmale, kontrastreiche Streifen in kräftigen Farben einen Raum lebendig und modern wirken lassen und Energie ausstrahlen.
Die Wirkung von vertikalen und horizontalen Streifen
Auch die Anordnung der Streifen hat einen erheblichen Einfluss auf die Wirkung von Räumen. Innenarchitektin Beata Mathke weiß: „Vertikale Streifen ziehen den Blick nach oben und lassen den Raum höher erscheinen, was ein Gefühl von Erhabenheit und Eleganz vermittelt. Dies ist besonders vorteilhaft in Räumen mit niedrigen Decken.“
Horizontale Streifen hingegen betonen die Breite eines Raumes und lassen ihn stabiler und weiter erscheinen, was eine gemütliche und einladende Atmosphäre schaffen kann. „Diagonale Streifen wiederum erzeugen eine dynamische und energetische Wirkung, die den Raum aufregender und interessanter gestaltet“, so die Expertin.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Mathke rät auf alle Fälle dazu, kleinflächig anzufangen und zu prüfen, ob das Gestreifte mit den anderen Möbeln und dem Lichteinfall im Raum harmoniert. Szöke ergänzt: „Idealerweise startet man mit einem Raum, in dem man sich grundsätzlich nicht lange aufhält wie im Flur oder am WC. Auch ein einzelnes gestreiftes Möbelstück oder Accessoire wie Teppiche, Vasen und Lampenschirme können ein großartiger Blickfang sein.“
Wichtig ist laut der Expertin auch, nicht zu viele unterschiedliche Streifenmuster zu verwenden: „Das lässt den Raum überladen wirken. Um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen, ist es besser, gestreifte Elemente mit schlichten und eleganten Gegenständen zu kombinieren.“ Ebenfalls empfiehlt sie, auf zu wilde Farbzusammenstellungen zu vermeiden.
Streifen und Einrichtungsstile
Gestreifte Wände, Tapeten, Teppiche und Vorhänge passen besonders gut zu folgenden Designs:
- Minimalistisch: Neutrale Farben und klare Linien dominieren, was zu einer einfachen und ruhigen Ästhetik führt, die auf das Wesentliche reduziert ist.
- Skandinavisch: Helle und natürliche Farben stehen im Vordergrund, kombiniert mit funktionalem Design und einem Fokus auf Gemütlichkeit und Einfachheit.
- Boho: Kräftige und lebendige Farben dominieren, ergänzt durch eine Vielfalt an Mustern und Texturen, die eine warme und eklektische Atmosphäre schaffen.
- Contemporary Classic: Dieser Stil verbindet moderne und klassische Elemente, wobei verschiedene Streifenvarianten je nach den vorhandenen Möbeln und Accessoires gut passen können, um ein zeitloses und elegantes Ambiente zu erzeugen.
- Mid-Century Modern: Charakterisiert durch klare Linien, organische Formen und eine funktionale Ästhetik. Kräftige, horizontale Streifen harmonieren besonders gut mit diesem Stil und ergänzen seine retro-inspirierte Eleganz.
- Coastal: Inspiriert von der Küste, verwendet dieser Stil oft gestreifte Accessoires in blau-weiß, rot-weiß oder beige-weiß, die eine frische und luftige Atmosphäre schaffen.
Streifenmuster bieten endlose Gestaltungsmöglichkeiten und verleihen jedem Raum eine zeitlose Eleganz, die perfekt in moderne Wohnkonzepte passt.
Alle Fotos: @Liveyourhome
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