Wie sich der Euribor auf Immobilienkredite auswirkt
Euribor ist die Abkürzung für Euro Interbank Offered Rate.
Der Euribor bezeichnet die durchschnittlichen Zinsen, zu denen sich eine Auswahl an europäischen Banken untereinander EURO-Anleihen mit Laufzeiten zwischen 1 Woche und 12 Monaten gewähren. Er dient als Berechnungsgrundlage für die Zinsen diverser Anlageprodukte, z.B. von Sparkonten oder eben Krediten zur Immobilienfinanzierung.
Rechtslexikon: Übersicht aller Rechtsbegriffe des Wohnrecht & Immobilienrecht
Welche Bedeutung hat der Euribor für Immobilienkäufer?
Ein Kredit kann mit einer fixen oder einer variablen Verzinsung abgeschlossen werden. Bei einer Fixverzinsung weiß man, wie viel Zinsen man die nächsten Jahrzehnte zurückzahlen wird. Für diese Sicherheit berechnet die Bank jedoch auch einen höheren Aufschlag.
Bei variabel verzinsten Krediten richten sich die Zinsen nach dem aktuellen 3-Monats-Euribor. Steigt dieser, steigen also auch die zurückzuzahlenden Zinsen. Sinkt er, zahlt der Kreditnehmer auch weniger Zinsen zurück.
Wie fließt der Euribor in die Kreditzinsen ein?
Üblicherweise dient der 3-Monats-Euribor als Basis der Zinsen bei einem variabel verzinsten Kredit. Zusätzlich gibt es noch einen Aufschlag von Seiten der Bank. Die Höhe dieses Aufschlags richtet sich nach den Konditionen der Bank bzw. nach der Bonität (also der eingeschätzten Zahlungsfähigkeit) des Kreditnehmers.
Durch diesen Aufschlag ist gewährleistet, dass es nie zu Negativzinsen kommt – das heißt, dass der Kreditnehmer weniger zurückzahlen muss, als er Geld von der Bank bekommen hat. Der Euribor kann nämlich durchaus knapp in den Negativbereich rutschen.
Wie wird der Euribor berechnet?
Er wird täglich ermittelt (außer an Wochenenden) von den oben bereits erwähnten Referenzbanken der Europäischen Währungsunion. Er wird auf 3 Dezimalstellen gerundet und um Punkt 11 Uhr Mitteleuropäischer Zeit veröffentlicht.
Der Euribor löste 1999 die verschiedenen nationalen Referenzzinsätze im Raum der EU ab.