Die Hausherrin sitzt in ihrem lichtdurchfluteten Wohnzimmer, die Weite des Wienerbergs liegt ihr zu Füßen. Dass die 148 Quadratmeter große Penthouse-Wohnung mit großer Terrasse, gelegen im Süden der Bundeshauptstadt, einmal so etwas wie eine Wohlfühl-Oase werden könnte, ja – das hat Jasmin Soravia selbst nicht gedacht.
„Ein Umzug in den zehnten Bezirk? Niemals!“ Soravia erinnert sich noch gut an die ersten Worte, die ihr über die Lippen kamen, als ihr Mann mit der Idee um die Ecke bog, hierherzuziehen. „Er hatte schon alles für sich ausgesucht, die Nähe zur Arbeit war ihm wichtig“, sagt die Immobilien-Expertin mit einem Schmunzeln auf den Lippen. „Und schließlich hat er mich überzeugt“. Nicht nur er, sondern auch die Wohnung per se, weil sie vieles vereint, das für Soravia in puncto Wohnen einen hohen Stellenwert hat.
Von der Freiheit und dem Licht
Denn für die gebürtige Kärntnerin, Tochter vom ehemaligen Strabag-Vorstand Karl Soravia und Cousine der Immo-Tycoons Erwin und Hanno, sind Raum und Perspektive nicht nur Worte, sondern Lebensprinzipien. Die Geschäftsführerin der Kollitsch & Soravia Immobilien GmbH, die sie gemeinsam mit Günther Kollitsch leitet, ist eine der wenigen Frauen in der Führungsetage der Immobilienbranche und schätzt mit ihren mehr als 1,80 Metern Körpergröße Räume, die sich öffnen und atmen. „Enge Zimmer oder dunkle Ecken sind nichts für mich. Ich liebe die Freiheit und das Licht“, erklärt sie, während ihr Blick durch die geräumige Wohnküche schweift und bei einem Biedermeier-Schrank haltmacht, der proper gefüllt ist mit Geschirr in den unterschiedlichsten Farbkombinationen. Doch wer glaubt, die Hausherrin hätte die ganzen Schätze zusammengetragen, der irrt. Vielmehr habe ihr Mann, mit dem sie seit 2016 verheiratet ist, fast das gesamte Interieur ausgesucht, darunter eben auch eine stattliche Sammlung von Gläsern und Geschirr, die liebevoll in den offenen Schränken arrangiert sind. „In Sachen Einrichtung“, sagt Soravia mit einem Augenzwinkern, ist er der Kreative bei uns.
Wohnungskauf in der Nacht
1996, nach dem Studium nach Graz, kam Jasmin Soravia nach Wien. Gelebt hat sie erst in Mietwohnungen im zweiten, siebenten und fünften Bezirk, eher sie – wortwörtlich mitten in der Nacht – die erste Eigentumswohnung von einem Freund kaufte. „Die war direkt am Margaretengürtel, in Sachen Verkehr natürlich der Wahnsinn, dafür mit Aussicht.“ Was daran lag, dass Immobilien damals noch alles andere als ihre Leidenschaft waren. Denn ihr Vater hat ihr schon früh eingetrichtert, dass sich „Männer am Bau von einer Frau nichts sagen lassen.“ Also studierte Soravia, die eine Schwester hat, Betriebswirtschaft, „eigentlich wollte ich Steuerberaterin werden. Sogar die Steuerberaterprüfung habe ich noch gemacht.“
Jasmin Soravia ist Netzwerkerin für Frauen in der Branche
Doch als sie in das Unternehmen ihrer Cousins einstieg, zog sie die operative Seite des Geschäfts schnell in ihren Bann. „Die Möglichkeit, Immobilienprojekte vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung zu begleiten, begeistert mich bis heute.“ So wurde sie zu einer Vorreiterin für Frauen in einer oft männerdominierten Branche. „Frauen in Führungspositionen sind immer noch selten, aber es wird besser“, erklärt sie selbstbewusst. Einmal im Quartal organisiert sie deshalb auch Abende, bei denen sich Frauen aus der Immobilienbranche in entspannter Atmosphäre vernetzen können. „Ich lade dazu ausschließlich Frauen ein, die selbst Geschäftsführerinnen oder Eigentümerinnen sind. Diese Treffen sind inspirierend und voller Tatendrang.“
In der Ruhe liegt die Kraft
Aber auch für Ruhe ist im Leben des Paars gesorgt. Gemeinsam mit ihrem Mann besitzt sie ein Haus in Kärnten, das in idyllischer Umgebung liegt. „Das ist mein Ruhepol“, erzählt sie. Während die Wochen in Wien oft gefüllt sind mit Meetings und Veranstaltungen, bietet das Haus in Kärnten einen Kontrast – nahe an der Natur und weit entfernt vom Trubel der Großstadt, immerhin verbringt ihr Mann auch den Großteil seiner Zeit dort, weil er in Kärnten ein Unternehmen leitet. „Es gibt für mich nichts Besseres, als am Wochenende in der Natur zu sein.“ Die gemeinsame Zeit dort ist ein Ausgleich zum urbanen Alltag.
Und der ist jeden Tag anders, was sie freut, weil Jasmin Soravia die Action liebt und die Abwechslung. Trotzdem aber klare Vorstellungen hat, von dem, was sie will und was sie nicht will. Vor allem im Beruf. „Für mich muss ein Projekt etwas Besonderes haben. Es reicht nicht, nur gut zu bauen – die Lage und das Ambiente müssen stimmen.“ Mit besonderer Sorgfalt wählt sie die Projekte aus, die sie als Bauträgerin betreut. „Es ist wie ein persönlicher Test – wenn ich selbst gern in einem Gebäude wohnen würde, dann passt es auch für uns“, erklärt sie. In Wien und Umgebung entwickelt sie aktuell vier Projekte, die sich auf hochwertige Wohnungen und exklusive Lagen spezialisieren. „Diese Häuser stehen noch nicht, werden vom Plan weg verkauft und das ist natürlich eine Herausforderung. Wir denken aber, dass sich das Vertrauen aufbaut, indem wir auf Qualität und Verlässlichkeit setzen.“
Ansprüche an Qualität und Lage sind gestiegen
Während der Pandemie, erzählt sie, habe sich die Sichtweise vieler Käufer stark verändert. „Früher konnte man Objekte fast überall zu jedem Preis verkaufen. Heute ist die Entscheidung der Kunden viel durchdachter, und die Ansprüche an Qualität und Lage sind deutlich höher.“ In dieser anspruchsvollen Zeit weiß Soravia jedoch, dass ihre Projekte dem Test standhalten werden. „Unsere Kunden suchen Orte, die ihnen nicht nur Wohnraum bieten, sondern echte Lebensqualität“, sagt sie und erklärt, dass ihr Portfolio von einzigartigen Orten geprägt ist. Darunter finden sich Objekte in Wiens 14. Bezirk, in Baden und im 19. Bezirk, die durch ihre exklusive Lage und hochwertige Ausstattung hervorstechen.Am Abend, wenn sie von einer Veranstaltung zurückkommt, zieht sich Jasmin gern an ihren Schreibtisch zurück. „Ich bin abends immer noch voller Energie“, erzählt sie. Hier bearbeitet sie E-Mails, hält sich über den Aktienmarkt auf dem Laufenden und gönnt sich dann eine Auszeit auf ihrer Infrarotmatte, die sie besonders im Winter schätzt. „Das ist mein Ritual – eine Stunde tiefes Entspannen auf der Matte. Danach schlafe ich wie ein Stein.“ Um am nächsten Morgen mit einem herrlichen Blick auf den Wienerberg aufzuwachen. In einem Zuhause, das Ausdruck ihrer Dynamik und ihrer Entschlossenheit ist – eine Wohnung mit Geschichte, Höhen und unzähligen Perspektiven.
Alle Fotos: Sybille Sierlinger
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