Für ein Plus an (Frei-)Zeit ist die Nachfrage an Robotern als Hilfen für Haushalt und Garten aktuell so hoch wie noch nie. Einen besonderen Boom verzeichnen dabei in puncto Garten Mähroboter –allen voran kabellose mit Appsteuerung im Premiumsegment.
Wir haben den Marktführer Husqvarna um ein Testgerät ersucht, nach den Gründen für den Boom gefragt und einen Blick hinter die Kulissen auf die rasante Weiterentwicklung in den letzten Jahren geworfen.
Zeitgleich erfolgte der Praxistest unserer MYHOME-Testerin. Interessant war hier –neben dem Fazit nach einer dreiwöchigen Testphase – deren Anforderungen und Bedenken als zweifache Mutter und zweifache Hundebesitzerin.
Installiert wurde der Mähroboter von Rafael Schulte (Husqvarna Vertretung und Fachwerkstatt Schulte): „Der Hauptgrund für einen Mähroboter“ so der Experte, „ist in erster Linie die Zeitersparnis. Die meisten Kunden kommen nach zwei bis drei Jahren des Selbstrasenmähens zu mir und fragen wegen eines Roboters an. Weil sie entweder draufkommen, wie zeitintensiv ein schöner Rasen ist oder sie einfach keine Lust mehr zum Mähen haben.“
Folgende Punkte sollte man bei einem Rasenmähroboter berücksichtigen:
Schritt 1: Ermittlung des richtigen Geräts
Es empfiehlt sich, das richtige Gerät im Rahmen einer vor-Ort-Begehung vom Profi ermitteln zu lassen. Unsere Testerin wollte einen kabellosen Mähroboter, der über eine App eingestellt und gesteuert werden kann.
Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass es einen Hybrid benötigt, da Teile des Gartens so abgeschirmt sind, sodass das Signal von der Referenzstation zum Navigationssatellit nicht ausreichend war. Daher wurden vom Gartentechniker partiell Begrenzungskabel in den Rasen eingearbeitet.
Schritt 2: Installation
Die neue Generation bietet ein schnelles und einfaches Plugin, vorausgesetzt, man schafft eine strombetriebene Station mit 360-Grad-freier Bahn für den Navigationssatellit.
Für den Test wurde hierfür ein leeres Rohr mit einem Durchmesser von 34 Zentimeter montiert. Das Rohr wurde geschickt hinter einem Baum versteckt und ragt in etwa einen Meter für eine freien Empfang hinaus.
Bedenken unserer Testerin, dass es sich hierbei um eine kameratechnische Überwachung handelt, konnten bei Betracht des EPOS-Plug-in aus dem Weg geräumt werden – es handelt sich hierbei lediglich um einen integrierten Satelliten, der mit dem Mähroboter in Verbindung steht.
Mit Aktivierung der Referenzstation wird der Navigationssatellit am Gerät montiert und ebenso aktiviert.
Zuvor wurde die Ladestation aufgestellt, damit der Roboter für die erste Inbetriebnahme bereits über genügend Akkuleistung verfügt.
Über die Automower Connect-App wird nun das zu mähende Revier definiert. Der ganze Garten war bereits aufgrund des Satelliten in der App eingezeichnet.
Diese Aktivierung ist tatsächlich ein Kinderspiel – auch jene Flächen, die der Roboter nicht befahren darf, sind leicht definierbar.
Schritt 3: Persönliche Einstellungen
Der Experte erkundigt sich, wie man den Rasen haben möchte (Graslänge, Schnitt, gewünschte Fahrzeit des Roboters, etc). Seine Erfahrungswerte waren für die Entscheidung der Testerin hilfreich, aber nicht zwingend notwendig.
Die App ist selbsterklärend und lässt sich leicht und verständlich einstellen.
Änderungen können ebenfalls leicht vorgenommen werden.
Nach der erfolgten Einstellung ging der NERA 430X in den Testbetrieb.
Da kam auch ein Bedenken unserer Testerin zum Tragen – die Sicherheit der Kinder und der Hunde. Hier betont Schulte, dass nicht nur die Qualität des Mähens und die Langlebigkeit den Husqvarna von anderen Marken hervorhebt, sondern auch die Sicherheit einen unvergleichbaren Stellenwert hat.
Fakt ist: Sobald Kinderfüße oder Pfoten in Sichtweite des Geräts waren, blieb er stehen und suchte sich sofort eine neue Route.
Weiters sind die Klingen weit hinten und ebenfalls nochmals geschützt, sodass man nur durch komplettes Aufheben des Geräts an die Klingen herankommt.
Schritt 4: Adaption
Nach dem dreiwöchigen Test wurden kleine Nachjustierungen vorgenommen, da es zwei kleine Stellen im Garten gab, die der Mäher nicht gemäht hatte.
Die Nachjustierung erfolgt durch Aufnahme jedes Mähvorgangs auf der App – nach ein paar Tagen sah man bereits, wie viele unterschiedliche Touren der Roboter gemacht hatte. Und jene, die ausgeblieben sind, wurden in der Karte markiert.
Fazit
Wie man nach der Testphase trotz dieser kurzen Zeit merkte, ist es nicht nur die Zeitersparnis, die für den Gartenhelfer spricht – der Rasen wirkte wesentlich dichter als bei der Erstinstallation. Das Gras war saftiger, auch farblich grüner und es gab kaum noch Unkraut. Schulte: Der Roboter cuttet täglich rund ein bis drei Millimeter vom Rasen ab und arbeitet das Gras in die Erde ein. Ein Grashalm besteht aus zu 90 Prozent aus Wasser, somit bleibt die Erde immer feucht und das gesunde Gras ist gleichzeitig ein Nährboden, also ein Dünger für den Rasen.“
Zur Überraschung der Testerin gab es auch keine Überreste des Rasens, die entsorgt werden mussten. Die Pflege und Wartung des Rasens wird komplett vom Mäher übernommen.
Einmal monatlich wird eine Reinigung durch ein kurzes Abspritzen der Klingenflächen empfohlen.
Auch der Lärmpegel unterscheidet sich selbst von Akkumähern massiv. Man nimmt den Husqvarna eher optisch als in puncto Lautstärke war, sodass es eigentlich völlig egal ist, um welche Uhrzeit und an welchen Wochentagen er fährt.
Der Betrieb des Mähroboters beeinträchtigt nicht, außer man möchte zur gleichen Zeit den Rasen für Fußball oder Ähnliches benutzen.
Wenn man kritisch sein möchte, was bei diesem Gerät laut Testerin wirklich schwerfällt, kann man anmerken, dass kleine Gegenstände nicht vom Fahren abhalten, sprich ein Flummi, ein Matchboxauto oder ein Kinderschuh können dem Husqvarna bzw. den Klingen zum Opfer fallen. Die Mutter sieht es praktisch – die Buben haben rasch gelernt, für sie Wichtiges nicht im Garten liegen zu lassen.
Der zweite Kritikpunkt war auf die Nachhaltigkeit gerichtet – das Aufladen und die Referenzstation brauchen 24/7 Strom aus der Steckdose.
Doch hier hat der Blick hinter die Kulissen gezeigt, dass bereits an solarbetriebenen Geräten und weiteren Optimierungen auf KI Basis eifrig gearbeitet wird.
Und dass bei Husqvarna schnell und gründlich gearbeitet wird, zeigt alleine der präzise Kantenschnitt des Rasens, der vor ein paar Jahren noch undenkbar war.
Für alle Designfans eine nette Komplementierung ist das LED Lichtpaket, das den Husqvarna abgesehen von der generellen Formschönheit am Abend zum Hingucker macht.
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