Wer Haus und Wohnung vor Einbrechern schützen will, muss diesen das Eindringen so schwer als möglich machen. Eine Alarmanlage ist dabei das Tüpfelchen auf dem i.
Abschreckung ist die beste Verteidigung – so lautet die goldene Regel für all jene, die Wohnung und Haus vor Einbruch schützen wollen. Neben mechanischen Maßnahmen wie beispielsweise einbruchhemmenden Fenstern und Türen, Gittern oder von außen nicht nach oben zu schiebenden Rollläden, erfreuen sich Einbruchmeldeanlagen, besser bekannt als Alarmanlagen, einer immer größeren Beliebtheit.
Denn für ein optimales und den individuellen Anforderungen entsprechendes Sicherheitskonzept müssen mechanische und elektronische Sicherheitsmaßnahmen zwingend zusammenspielen. „Die Alarmanlage als wesentlicher Bestandteil eines solchen Konzepts detektiert, alarmiert und meldet im Idealfall auch an hilfeleistende Stellen“, sagt Robert Grabovszki, Generalsekretär des Verbands der Sicherheitsunternehmen Österreichs (VSÖ).
Ähnlich sieht es das Bundeskriminalamt: „Alarmanlagen dienen als Ergänzung zu mechanischen Sicherungsmaßnahmen“, heißt es beispielsweise im Folder „Schutz vor Einbruch – sicheres Wohnhaus“.
Alarmanlage: mehrere Varianten
Grundsätzlich stehen verschiedene Installationsarten von Alarmanlagen zur Auswahl: Neben verdrahteten sowie Funk Alarmanlagen sind dies Hybridanlagen, die Funk und Kabel kombinieren. Erstere gelten als störungsarm, ausfall- und sabotagesicher und punkten mit relativ geringem Wartungsaufwand. Andererseits ist der Aufwand bei der Montage höher, da die Kabel in der Regel in der Wand verlegt werden. „Theoretisch könnten die Kabel von verdrahteten Anlagen auch auf Putz verlegt werden“, so Grabovszki.
Als deutlich praktikabler erweisen sich somit bei Nachrüstungen, aber auch etwaigen Erweiterungen die anderen Varianten. Abzüge gibt es bei diesen hingegen im laufenden Betrieb: So müssen die Sensoren regelmäßig gewartet und – bei Funk Alarmanlagen– die Batterien ausgetauscht werden. „Aber natürlich ist es bequem, wenn man übers Handy die Alarmanlage steuern kann“, so der VSÖ-Generalsekretär, fügt aber hinzu, „dass richtliniengemäß eine solche „Fern-Steuerung” ausschließlich für den privaten Bereich vorgesehen und erlaubt ist.
Im gewerblichen Bereich sind zwingend höhere Sicherheitsanforderungen vorgesehen.“ Und noch etwas sollte laut Polizei bedacht werden: Nämlich, dass die Bedienung der Alarmanlage nicht zu kompliziert ist und auf den Anwender abgestimmt wird.
Risikoanalyse
Für welches Modell man sich auch entscheidet – die Lösung sollte auf jeden Fall maßgeschneidert sein. „Das heißt, die Planung, die auf einer Risikoanalyse und den Kundenwünschen basiert, sollte man am besten dem Fachmann überlassen“, rät Grabovszki. Gleiches gelte für die Installation.
Beides bringt dem Experten zufolge gleich mehrfach Sicherheit: Zum einen sei garantiert, dass die Anforderungen bestmöglich erfüllt würden, zum anderen würde die Anlage den gesetzlichen Mindeststandards entsprechen.
Darüber hinaus würden bei der fachgerechten Installation die gültigen Richtlinien eingehalten. Das gibt es sogar schwarz auf weiß: Nach erfolgter Installation erhält der Auftraggeber nämlich ein sowohl von ihm als auch vom ausführenden Betrieb unterschriebenes Installationsattest. Mit den darauf zu sehenden Vignetten garantieren sowohl das Kuratorium für Elektrotechnik als auch der VSÖ die Qualität von Produkt und Ausführung.
Übrigens: Auch Versicherungen sehen es in der Regel lieber, wenn Alarmanlagen und Co von Profis installiert werden. Und noch ein Argument spricht für die fachgerechte Montage: Sie trägt, neben der korrekten Bedienung durch die Bewohner, dazu bei, das Risiko von Fehlalarmen zu verringern. Diese können nämlich teuer werden, wenn die Alarmanlage zur Polizei oder einem Sicherheitsunternehmen aufgeschaltet ist. So beträgt der Aufwandersatz für einen Fehlalarm bei an eine Polizeidienststelle gemeldete Alarmanlage 131 Euro.
Kosten einer Alarmanlage: ab 2.500 Euro
Was eine Alarmanlage kostet, hängt von Faktoren wie der Größe des Objektes, den zu erfüllenden Anforderungen und dem gewählten Produkt sowie dem Planungs- und Montageaufwand ab.
Als Mindesteinstiegspreis für eine kleine, aber qualitativ hochwertige Alarmanlage, die aus der Überwachung von Fenstern und Türen auf Öffnen, einem Bewegungsmelder im Inneren, einer Innen- und Außensirene sowie einer Fernalarmierung besteht, beziffert er mit rund 2.500 Euro. „Nach oben gibt es keine Grenzen“, sagt Grabovszki.
Vor der Installation sollte man sich aber jedenfalls über mögliche aktuelle Förderungen im jeweiligen Bundesland informieren, da bei laufenden Förderaktionen bis zu 50% der Anschaffungskosten gespart werden können.
Kombinationen erwünscht?
Alarmanlagen können mit anderen technischen Geräten kombiniert werden – beispielsweise mit Kameras, der Außenbeleuchtung, einer Videoverifizierung oder etwa einer Vernebelung. „Vor allem die Kombination von Einbruchmeldetechnik und Videoüberwachung erfreut sich auch im Privatbereich immer größerer Beliebtheit”, so Grabovszki, wobei sich die Nutzer auch zwingend – im Sinne der Cybersicherheit – mit der Absicherung des eigenen Heimnetzwerks beschäftigen müssen.
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