Die Espressomaschine streikt – der blanke Horror für alle, die Kaffee lieben. Damit das nicht passiert, braucht das Gerät in regelmäßigen Abständen ein paar Streicheleinheiten. Die beiden Espresso-Experten Stefan Schopfhauser und Andreas Bilinsky wissen, worauf es beim Kaffeemaschine reinigen ankommt.
Stellen Sie sich vor, am Frühstückstisch steht eine dampfende Tasse Kaffee, der Duft von frisch gebrühtem Espresso erfüllt den Raum. Für viele der perfekte Start in den Tag. Und jetzt stellen Sie sich vor, wie Sie genüsslich einen Schluck nehmen – und alles in Ihnen zieht sich zusammen. Der Kaffee schmeckt bitter und ranzig, abgestanden, oft auch säuerlich.
Das kann passieren, wenn man seine Kaffeemaschine nicht regelmäßig wartet und pflegt. Stefan Schopfhauser („Espressokultur“) und Andreas Bilinsky („Expressoservice“), beide Experten für Espressomaschinen, geben wertvolle Tipps rund um die Reinigung von Kaffeemaschinen. Denn: Die richtige Pflege ist entscheidend für den Geschmack und die Langlebigkeit des Geräts.
Kaffeemaschine reinigen: Unterschied Siebträger und Vollautomat
First things first: Wir unterscheiden zwischen Siebträgermaschinen und Vollautomaten. Letztere signalisieren von allein, wenn sie gereinigt werden müssen oder die Tropfschale voll ist. Mehr ist da auch nicht wirklich zu tun, so die Experten unisono. Siebträger brauchen hingegen ein bisschen mehr Zuwendung und erfordern vor allem zu Beginn eine sorgfältige Einstellung in Sachen Wasserhärte und Mahlgrad.
Tägliche und wöchentliche Reinigungsroutinen
Sowohl bei Siebträgermaschinen als auch bei Vollautomaten sind regelmäßige Reinigungsprogramme essenziell. Spezielle Reinigungs-Tabletten und gründliches Ausspülen verhindern, dass sich Kaffeefette und Öle ablagern, die ranzig und bitter schmecken können. Besonders bei Siebträgermaschinen sollte die Brühgruppe täglich mit einer Bürste oder besser mit einem Reinigungsgerät gereinigt werden, um Rückstände zu entfernen.
Einmal wöchentlich sollten Sie Kaffeefettreiniger verwenden und je nach Gerätetyp die Brühgruppe damit rückspülen, um hartnäckige Rückstände zu entfernen und technische Probleme wie verstopfte Ventile und eine Korrosion der Verchromung zu verhindern.
Wichtiger Tipp von den Profis: Essig ist kein geeignetes Mittel zum Entkalken, da er Kalk nur teilweise löst und Rückstände hinterlässt. Soda ist ebenfalls ungeeignet. Daher unbedingt zu speziellen Reinigungspulvern, oder besser zu Flüssigreinigern beziehungsweise Entkalkern mit Farbindikator greifen!
Wartung durch Experten
Für komplizierte Maschinen wie Dualboiler mit Rotationspumpe ist eine regelmäßige professionelle Wartung unerlässlich. Selbst erfahrene Heimwerker sollten sich nicht nur auf Internet-Ratschläge verlassen, sondern auf Experten vertrauen.
Noch mehr Tipps für den perfekten Kaffee
Für optimalen Kaffeegenuss muss der Mahlgrad an die Kaffeesorte angepasst werden. Ein zu grober Mahlgrad führt zu einer schnellen und dünnen Extraktion, eine zu lange schmeckt wiederum bitter. Die ideale Extraktionszeit für einen Ristretto beträgt 20 Sekunden. Die optimale Brühtemperatur liegt bei maximal 96 Grad Celsius, da auch höhere Temperaturen den Kaffee bitter machen können. Und: Sauerstoff ist der Feind des Aromas – daher sollten Bohnenbehälter nur mit der Menge befüllt werden, die in zwei bis drei Tagen verbraucht wird.
Durch die Einhaltung dieser Pflegehinweise bleibt Ihr Kaffee aromatisch und Ihre Maschine in bestem Zustand. Wer also täglich ein paar Minuten in die Reinigung investiert, profitiert langfristig von besserem Kaffeegeschmack und einer gut funktionierenden Maschine.
TIPP: Wer sich ausführlich über Kaffee-Trends, die neuesten Maschinen und die Herkunft der Bohnen informieren und diese auch verkosten will, sollte sich übrigens ein Wochenende im September schon mal im Kalender eintragen: Vom 6.-8. 9. findet in der Wiener Marx-Halle bereits zum zehnten Mal das „Vienne Coffee Festival“ statt. Infos unter https://www.viennacoffeefestival.cc
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