5 Buchtipps für den Liegestuhl
Urlaubszeit ist Lesezeit. Denn Mußestunden am Strand, auf dem Balkon oder im Garten sind bestens dazu geeignet, ungestört in dem einen oder anderen Buch zu schmökern. Wir haben fünf Buchtipps für Sie ausgewählt – vom Sachbuch bis zum Krimi.
Buchtipp #1: Die Tyrannei der Minderheit. Warum die amerikanische Demokratie am Abgrund steht und was wir daraus lernen können
Die Zukunft der Demokratie steht nicht nur bei den US-Wahlen auf dem Spiel, sondern auch in vielen anderen Ländern, selbst in Europa. Steven Levitsky, Professor für Lateinamerikastudien sowie Regierungslehre an der Harvard-Universität, und Daniel Ziblatt, Professor für Regierungswissenschaften in Harvard, gehen in ihrem neuen Werk dieser Entwicklung auf den Grund. Am Beispiel der USA zeigen die Autoren des Bestsellers „Wie Demokratien sterben“ anhand zahlreicher Beispiele, wie die Kräfte entstehen, die demokratische Prinzipien in den Grundfesten erschüttern und autoritären Strömungen den Weg ebnen und wann und warum sich politische Parteien gegen die Demokratie wenden. So beschreiben sie etwa das große Paradoxon westlicher Demokratien, nämlich die Tatsache, dass Inklusivität und Diversität oft ausgrenzende Gegenbewegungen erzeugen. Gleichzeitig zeigen sie aber auch auf, wie man diese Strömungen frühzeitig erkennt und gegensteuern kann.
Steven Levitsky, Daniel Ziblatt: Die Tyrannei der Minderheit. Warum die amerikanische Demokratie am Abgrund steht und was wir daraus lernen können*. Übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt, 352 Seiten, DVA, 2024. ISBN 978-3-421-07003-6
Buchtipp #2: Mutter Erde und ihre Töchter. Warum wir für eine bessere Welt die Kräfte der Frauen entfesseln müssen
Sevilay Wilhelm, Gründerin von BeyondEqual, stellt sich mit ihrem Buch „Mutter Erde und ihre Töchter“ in die Tradition des in den 1970er-Jahren begründeten und gerade wieder erwachenden Ökofeminismus, der davon ausgeht, dass die Ausbeutung der Erde und die Ausbeutung der Frau die gleiche Ursache haben – patriarchale Strukturen. In ihrem aufrüttelnden Appell beschreibt die Autorin, was es braucht, um die weiblichen Potenziale endlich aufblühen zu lassen. Begleitet von Fotos und Illustrationen nimmt sie Leser mit auf ihr Abenteuer in einer männerdominierten Welt, das sie nicht nur in die Etagen internationaler Hochfinanz, sondern auch zurück zu den Aprikosenfeldern ihrer ostanatolischen Heimat führt. Auf ihrer Reise besucht Wilhelm zudem fünf Gründerinnen, die sie unterstützt, und stellt deren grüne Geschäftsmodelle vor.
Sevilay Wilhelm: Mutter Erde und ihre Töchter. Warum wir für eine bessere Welt die Kräfte der Frauen entfesseln müssen.* 208 Seiten, Scorpio Verlag, 2024. ISBN 978-3-95803-596-6
Buchtipp #3: Der letzte Traum
Filmregisseur Pedro Almodóvar ist nun, mit 74 Jahren, unter die Autoren gegangen und hat mit „Der letzte Traum“ einen Erzählband veröffentlicht. Er habe sich von klein auf als Schriftsteller gesehen und geschrieben, schreibt Almodòvar in seinem Vorwort. In den zwölf Erzählungen, die er als Ergänzung seiner filmischen Arbeit ansieht, geht es um Paradiesvögel und Sängerinnen, um Schicksalsschläge und radikale Zäsuren, um Abgründe, aber auch die Schönheit des Lebens. Nicht zuletzt finden sich in Almodóvars literarischem Erstlingswerk auch autobiografische Texte wie beispielsweise die titelgebende Erzählung.
Pedro Almodóvar: Der letzte Traum. Übersetzt von Angelica Ammar.* 224 Seiten, Verlag S. Fischer, 2024. ISBN 978-3-10-397569-7
Buchtipp #4: Weiße Flecken
Lene Albrecht entführt die Leser in ihrem neuesten Roman nach Afrika, genauer gesagt nach Togo. Eine junge Frau, Ellen, reist nach Togo, im Gepäck ein Aufnahmegerät und den Auftrag, zu Flucht- und Migrationsursachen zu forschen. Vor Ort trifft sie Menschen, die ihr von sich erzählen: eine Schneiderin, die ihrer Abschiebung aus Deutschland zuvorkam, einen jungen Mann, der mit seinem Dienst im Waisenhaus hadert, und den Bibliothekar, der sie aufmerksam macht auf die Europäer, die wie Gespenster das Land bevölkern. Immer mehr zweifelt sie ihre Rolle im Land an und beginnt, sich mit ihrer eigenen Familie auseinanderzusetzen: Warum ging ein Onkel nach Nigeria und wurde dort vermögend? Warum brachte ihr Ur-Urgroßvater nur eines seiner drei Kinder aus Panama nach Deutschland? Warum weiß sie so wenig über ihre Urgroßmutter Benedetta?
Lene Albrecht: Weiße Flecken.* 256 Seiten, Verlag S. Fischer, 2024. ISBN 978-3-10-397538-3
Buchtipp #5: Wenn sie lügt
Als Abschluss unserer 5 Buchtipps haben wir einen Thriller. Nach „Das Loft“ und „Die Verborgenen“ hat Bestsellerautor Linus Geschke Ende Mai seinen neuesten Thriller veröffentlicht: In „Wenn sie lügt“ begibt sich Goran auf eine Reise in die Vergangenheit: Nach knapp 20 Jahren kehrt er in seinen Heimatort im Thüringer Wald zurück, um seiner besten Freundin zur Seite zu stehen. Denn Norah erhält seit kurzem Drohbriefe, die klingen, als würden sie von ihrer Jugendliebe David stammen. Doch wurde dieser nicht vor eben knapp 20 Jahren auf der Flucht getötet – kurz nachdem er auf einem abgelegenen Parkplatz ein Liebespaar getötet hatte? Um herauszufinden, was hinter den Briefen steckt, muss Goran in die Vergangenheit abtauchen. In Norahs, aber auch in seine eigene.
Linus Geschke: Wenn sie lügt.* 416 Seiten, Verlag Piper, 2024. ISBN 978-3-492-06486-6
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